Enttäuscht beschloss Susi dem kleinen Café, welches sie an ihrem ersten Tag entdeckt hatte, einen Besuch abzustatten.
Susi konnte ihr Glück nicht fassen. Da saß er! Fieberhaft überlegte sie wie sie ihn ansprechen könnte. Doch ihr wollte einfach nichts einfallen.
Verärgert über sich selber setzte Susi sich mit dem Rücken zu ihm hin. Da lief ihr schon mal ein toller Mann über den Weg und sie traute sich nicht ihn anzusprechen. Hastig aß Susi ihren Kuchen auf, gut das sie morgen abreiste. Ob er noch da war? Gerade wollte sie einen Blick über die Schulter werfen, als eine dunkle, warme Stimme direkt neben ihr, sie fragte, ob man ihr einen Drink spendieren dürfte.
Erschrocken sprang Susi auf, irgendwie fühlte sie sich ertappt. Doch als sich ihre Blicke trafen, glaubte Susi den Funken, der übersprang regelrecht zu sehen.
Anfangs stammelte Susi vor Verlegenheit noch unzusammenhängende Wörter, doch es dauerte nicht lange und die beiden waren in ein angeregtes Gespräch vertieft, bei dem rasch die Zeit verflog.
Schließlich fragte Roland Susi, ob sie nicht Lust hätte den Abend mit ihm zu verbringen, er hätte ein nettes kleines Tanzlokal hier ganz in der Nähe entdeckt.
Beinahe wären ihr die Worte entschlüpft, dass sie überall mit ihm hingehen würde, solches Bauchkribbeln hatte sie, wenn er sie ansah.
Im Lokal angekommen standen sie sich zu nächst verlegen gegen über.
Doch Susi war kein Kind von Traurigkeit und so begann sie ausgelassen zu tanzen.
Schon bald stellten sie fest, dass sie den gleichen Rhythmus hatten. Susi genoss den Abend sehr.
Plötzlich blieb Roland stehen und ergriff ihre Hand.
Dann zog er sie ganz dicht zu sich heran. Susi schluckte, wie nah er ihr nun war.
Sie drehten sich langsam zu den ruhigen Klängen, die nun zur späten Stunde gespielt wurden. Die Schmetterlinge in Susis Bauch waren kaum noch auszuhalten. Sie spürte die Wärme seiner Hand, die die Ihrige hielt. Und der sanfte Druck der anderen in ihrem Rücken. Ein frischer würziger Duft schmeichelte ihre Nase und sein Mund war dem ihren so nah.
Nachgerade ausgeschaltet war ihr Verstand als er ihr leise etwas ins Ohr flüsterte.
Langsam erwachte Susi am nächsten Morgen. Rolands Atem kitzelte sie im Nacken. Es fühlte sich wundervoll an in seinen Armen zu liegen, verträumt dachte sie an die Zärtlichkeiten der letzten Nacht.
Susis Blick fiel auf ihren Reisewecker. Verdammt sie musste los, wenn sie ihren Flug nicht verpassen wollte. Vorsichtig löste sie sich aus Rolands Armen, der tief und fest schlief, schnappte sich hastig ihre Sachen und stürmte die Treppe hinunter.
Vorm Haus hielt sie noch einmal kurz inne bevor sie ins Taxi, das sie zum Flughafen bringen würde, stieg. Was für eine Reise dachte sie. Und auch wenn es albern war, so fühlte sie sich erst jetzt, nach dieser Nacht mit Roland, als vollwertige Frau und Mutter.
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