Susi konnte sich an ihrem Ehering einfach nicht satt sehen, immer wieder betrachtete sie Glückselig den goldenen Reif an ihrem Finger.
Auch sonst ging Susi voll und ganz in ihren Tätigkeiten auf. In gewisser Weise ähnelte ihr Alltag sehr, dem den sie bei Garrett gekannt hatte. Sie kochte …
wusch die Wäsche …
und half im Garten mit.
Der Unterschied zu einst war, das sie nun mit ganzem Herzen dabei war. Denn hier war sie Zuhause und bei jeder sich bietenden Gelegenheit zeigten sich Roland und Susi, wie frisch vermählte das so oft an sich haben, wie sehr sie sich liebten. Ihren alten Job vermisste Susi in keinster Weise.
Susi verbrachte viel Zeit mit den Drillingen, das morgendliche Frühstück wurde schon fast zum Ritual.
Nachmittags, wenn alle wieder aus der Schule zurück waren, spielte Susi gerne ein wenig mit ihnen. Die Trennung hatte tiefe Wunden in die Seelen aller geschlagen, doch mit jedem Tag der in gemeinsamen Aktivitäten verging konnte man sehen wie sie verheilten.
Und Susi lernt mit jedem Tag ihre Drillinge besser kennen. So stellte sie fest, dass die Drei auch jetzt im Schulkindesalter immer noch viel gemeinsam machten.
Dennoch hatte jede ihre eigenen Interessen. Christa machte bei den Pfadfindern mit und liebte es am Spielzeugherd zu backen.
Adele hatte das Ballett für sich entdeckt, sie war überhaupt sehr sportlich.
Die stille in sich gekehrte Lena stand oft an der Staffelei und malte.
An besonders heißen Tagen ging Susi mit ihnen zum Fluss schwimmen.
Natürlich ließen es sich die Drei nicht nehmen Susi tüchtig nass zu spritzen.
Während Christa und Adele noch bei ihren Außerschulischen-Aktivitäten waren, saß Susi mit Lena zusammen und half ihr bei den Hausaufgaben.
Abends las sie ihnen gerne etwas vor, da die Drei immer ganz gespannt lauschten.
Joseph und Rosalya saßen dann schon gemeinsam vor dem Fernseher und unterhielten sich dabei.
Susi und Roland machten es sich anschließend im Wohnzimmer gemütlich um zu plaudern.
Bei einer solchen Gelegenheit erzählte ihr Roland, das kurz nachdem Susi für tot erklärt worden war, ein paar merkwürdige Herren bei der Stadtverwaltung Anspruch auf dieses Haus erhoben hatten.
Sie hatten versucht geltend zu machen, dass es nun keinen Erwachsenen hier im Haus gebe und die Kinder ja nun anderweitig untergebracht werden müssten.
Pech für die Herren war das Joseph Roland nach Susis Verschwinden gebeten hatte bei ihnen ganz einzuziehen, damit Lena, Christa und Adele wenigstens einen Elternteil bei sich hatten.
Die Stadtverwaltung hatte Roland später darüber in Kenntnis gesetzt für den Fall das man direkt an ihn oder an Joseph herantreten würde wegen des Hauses, dies war allerdings nicht geschehen.
Außerdem erfuhr er, dass dieselben Herren schon einmal versucht hatten an das Haus zu kommen, doch da hatte Susi als Erbin das Vorrecht gehabt.
Roland erkundigte sich bei Susi, ob sie vielleicht eine Vorstellung hatte was diese Leute hier suchten.
Da erzählte Susi ihm von den geheimen Räumen im Keller, in dem sie ja kurz nach ihrem Einzug eingeschlossen gewesen war. Und von der Notiz auf ihrer Akte das sie im Besitz der Unterlagen ihres Onkels sein könnte.
Da es keinen Zugang dorthin mehr gab, war Susi davon überzeugt, dass die Sache damit erledigt sei. Roland war sich da nicht so sicher.
Bevor Susi schlafen ging, schaute sie noch einmal gewohnheitsmäßig bei den Drillingen hinein.
Am nächsten Morgen als Susi auf dem Weg zum Garten war, lief Lena, die zum Schulbus wollte, an Susi vorbei und blieb dann plötzlich stehen.
Überrascht schaute Susi Lena entgegen als diese sich umdrehte und auf sie zu kam.
Da streckte Lena auch schon die Arme nach ihr aus, überglücklich drückte Susi sie an sich.
Leise meinte Lena, dass es schön sei, dass sie wieder eine Mama habe, dann lief sie schnell los, um den Schulbus noch zu bekommen.