Doch nun wollte sie erst einmal ihre Kinder in die Arme schließen. Beim Verlassen des Schlafzimmers im oberen Stockwerk stutzte Susi.
Das kleine Zimmer wo Josephs Chemielabortisch gestanden hatte war verschwunden, stattdessen war eine offene Fernsehecke hergerichtet worden.
Kurz bevor Susi die Wohnzimmertür erreichte wurde sie plötzlich ein wenig nervös. Die Drillinge waren noch klein als sie Susi das letzte Mal gesehen hatten, inzwischen waren sie nun aber schon Schulkinder. Ob sie sich überhaupt noch richtig an Susi erinnerten?
Mit klopfenden Herzen trat Susi ins Wohnzimmer wo alle auf sie warteten.
Sofort sprangen die Großen auf und kamen auf Susi zu.
Rosalya stürzte sich aufschluchzend in Susis Arme.
Liebevoll strich Susi ihr über den Rücken und tröstete sie, so wie zu Kindertagen, wenn Rosalya Kummer hatte.
Joseph sah sie mit demselben schmerzvollen Ausdruck in den Augen an wie schon zuvor Roland.
Doch dann lachte er wie befreit auf …
und schloss Susi fest in die Arme.
Nur die Drillinge blieben unschlüssig sitzen. Susi spürte wie sich ihr Magen nervös zusammen zog.
Doch dann scheuchte Rosalya sie auf.
Zuerst kam Adele auf Susi zu. Angesichts Adeles Miene zog Susi unwillkürlich die Schultern hoch
Adele schien sich nicht sicher zu sein was sie von Susis Auftauchen halten sollte, schließlich hatte man ihnen erzählt, dass sie tot sei. Wie ein Geist sähe sie aber auch nicht aus.
Susi versuchte so kindgerecht wie möglich zu erklären, dass sie sich nicht in dem Unfallauto befunden hatte, das sie jedoch gestürzt war und ihr Gedächtnis verloren hatte und daher so lange fort gewesen war. Das Sprechen fiel Susi etwas schwer da ein dicker Kloß sich in ihrer Kehle breit machte.
Da zog Adele Susi an ihrem Ärmel
zu sich herunter und streckte die Arme nach Susi aus.
Überglücklich drückte Susi sie an sich. Der Kloß in ihrer Kehle löste sich etwas.
Christa trippelte mit den Füßen wild auf der Stelle und fragte nur aufgeregt ob Susi nun für immer da bleibe, bevor sie davon flitzte, kaum das Susi geantwortet hatte.
Lena jedoch blieb auf Abstand. Sie unterhielt sich zwar eine Weile mit Susi, dennoch war deutlich zu spüren, dass sie sich nicht auf Susi einlassen wollte. Das schmerzte Susi ein wenig, da Lena früher sehr anhänglich war.
Roland tröstete Susi als die Kinder nach draußen gelaufen waren. Sie müsse den Drillingen etwas Zeit lassen, denn bis gestern hatte es noch geheißen, dass ihre Mutter tot sei. Es war für alle schwer gewesen als sie sich damit abfinden mussten das Susi nicht wieder kommen würde, doch Lena hatte wohl am meisten darunter gelitten. Und das sie nun plötzlich wieder da ist, kommt einem kleinen Schock für alle gleich.
Der Duft seines Aftershaves stieg in Susis Nase und sie sog ihn tief ein, wie schrecklich hatte sie Rolands Gegenwart vermisst. Erst jetzt wurde ihr das so richtig bewusst.
Lachend zog Roland sie in seine Arme und so blieben sie eine ganze Zeit lang stehen.
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