Nach dem Abendbrot saß sie noch ein wenig mit Roland und Joseph zusammen und berichtete von dem Haus, in dem sie eingesperrt gewesen war. Wie sie verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit gesucht hatte.
Als Susi von den Akten über alle Insassen berichtete, die sie in der versteckten Nische hinter dem Bild gefunden hatte und von der roten Notiz auf ihrer eigenen, machte Roland ein sehr nachdenkliches Gesicht, als würde ihn etwas beunruhigen.
Später genossen Roland und Susi noch ein wenig Zweisamkeit. Roland hatte einfach Susi bei der Hand genommen, Joseph gute Nacht gewünscht und sie hinaus zur Gartenbank geführt.
Anfänglich saßen sie still bei einander und erfreuten sich an der Nähe des anderen.
Leise flüsterte Roland ihren Namen, so wie in ihren Träumen. Ein Schauer durchlief Susi beim Klang seiner zärtlichen Stimme.
Dann räusperte er sich und Susi wand sich ihm zu.
Roland sprach davon, dass mit Susis Heimkehr das Licht in sein Leben zurückgekehrt sei. Es sei einfach wundervoll, dass es sie noch immer gab.
Dann bat er Susi mit einem sehnsuchtsvollen und eindringlichen Flehen in der Stimme, am Sonntag, also am übernächsten Tag, seine Frau zu werden. Zudem würde durch die Eheschließung ein magisches Band zwischen ihnen entstehen, sodass sie nie wieder auf diese Art getrennt werden könnten. Zweimal hatte das Schicksal sie nun schon getrennt, ein drittes Mal würde er einfach nicht ertragen.
Da Susi sich nichts sehnlicher wünschte, als seine Frau zu werden, stimmte sie zu. Die Hochzeitsvorbereitungen waren vor ihrer Reise fast abgeschlossen gewesen, Susi ging in Gedanken durch was noch erledigt werden müsste und man würde den Gästen eine kurzfristige Einladung zu kommen lassen müssen. Als Rolands Lippen sanft die ihren berührten, waren jedoch sämtliche Hochzeitsüberlegungen von Susi wie weggeblasen.
Seine Lippen sie waren so weich, so sanft, so zärtlich, immer intensiver wurde der Kuss, Susi vergaß alles um sich her nur die Wärme seines Körpers, seine streichelnden Hände existierten noch für sie. Deutlich konnte Susi spüren wie der Schmerz über ihren Verlust, sich aus Rolands Herzen löste, wie sich die Gefühle die er für sie empfand von den Fesseln des Kummers befreiten. Dieser Kuss erzählte Susi mehr als Worte es je gekonnt hätten.
Schließlich war es Zeit ins Bett zu gehen, Susi kuschelte sich in Rolands Arme, in diesem Moment wiederum, kam ihr ihre unfreiwillige Reise wie ein böser Traum vor.
Susi fand es wundervoll mit Roland unter die Decke zu schlüpfen und auch Roland schien es so mit ihr zu ergehen.
Eine ganze Weile schauten sie sich noch an, als könnten sie sich nicht satt aneinander sehen.
Schließlich drückte der Schlaf doch ihre Augen zu und dicht aneinander gekuschelt schliefen sie ein.