Als das Mädchen panisch den Ort mit dem Geist verlässt, streift ihr Blick den spärlich angelegten Gemüsegarten in der Nähe.
Abrupt bleibt sie stehen. Nahrung! Ob sie dort vielleicht...?
Nein, dieser Garten gehört vermutlich dem schlafenden Geist, und seit wann ist sie ein Dieb? Sie wird nichts davon anrühren, und wenn der Bauch noch so sehr kneift!
Zögernd geht sie zurück und betrachtet die Schlafende. Ja, es ist eine Frau, und zwar eine jüngere! Und eigentlich sieht sie nicht so aus, als ob sie kleinen Kindern etwas Böses antun würde.
Das Kind beschließt zu warten, bis der Geist wach wird.
Doch irgendwann gewinnt die Müdigkeit.
Als es schon lange hell ist, schrickt sie aus dem Schlaf, der Geist steht direkt vor ihr und schaut sie an.
"Hab keine Angst," wird sie angesprochen, "ich bin froh, dass du da bist. Wer bist du?"
"Ich heiße Nuria", entfährt es dem Mädchen, selbst überrascht, dass sie plötzlich ihren eigenen Namen kennt. Das ist allerdings das Einzige, das sie von sich weiß.
Und so erfährt die kleine Nuria, dass es dem Geist namens Jara genau so ging, als sie in dieses Land kam.
Sie erfährt von der fast unerträglichen Einsamkeit der jungen Frau auf dieser Insel, und dass diese nichts lieber tun würde, als für Nuria zu sorgen.
Bald sitzen die zwei am Feuer und essen ihre erste gemeinsame Mahlzeit.
Jara erzählt von ihren ersten kläglichen Gärtnerversuchen...
...und davon, dass an anderer Stelle, nämlich in dem inzwischen umzäunten Bereich, alles viel besser wächst und gedeiht.
Das Mädchen hilft mit, die Pflanzen zu wässern.
So neigt sich für Nuria der erste Tag dem Ende, und sie weiß, dass sie nicht allein ist.
Kommentare 5