Malina wusste nicht wie viele Tage sie in diesem Dämmerzustand verbracht hatte. Als sie wieder zu sich kam, musste sie feststellen das sämtliche Pflanzen in ihrem Garten eingegangen waren.
Der schlimmste Schmerz war verebbt und frei nach dem Motto, Ablenkung ist die beste Medizin, begann Malina Ordnung in ihren Garten zu bringen, wobei sie auch weiterhin vermied Richtung Meer zu blicken.
Nachdenklich stand Malina im Garten, der nun so leer war, wie sie sich fühlte. Ihr Entschluss stand fest, sie würde fort gehen, irgendwohin in eine kleine Ortschaft weit hinein ins Festland. Fort vom Meer, das sie einst so liebte und das immer noch unaufhörlich nach ihr rief, fort von der Hütte in der sie alles mit Simon verband.
Zwei Arme legten sich von hinten um sie und eine vertraute Stimme flüsterte zärtlich ihren Namen.
Malina wirbelte herum und starrte fassungslos in Simons Gesicht.
Es habe eine ganze Weile gedauert bis das Meer ihn regeneriert hatte, meinte er leise, er war zu geschwächt um aus dem Wasser kommen zu können, deswegen habe er in der Bucht versteckt auf sie gewartet. Da sie nicht kam, habe er ausharren müssen bis seine Kräfte es wieder zuließen an Land gehen zu können. Es täte ihm leid, dass er nicht besser achtgegeben habe.
Da Malina ihn immer noch anschaute als würde sie glauben zu träumen, nahm er sie in den Arm und flüsterte, er würde immer zu ihr zurückkehren, egal was er dafür anstellen müsse, dann presste er seine Lippen auf die ihren.
Malina erwachte aus ihrer Erstarrung, es war Simon, ihr Simon, er … er war kein Trugbild … er war hier … hier bei ihr … eine zweite Chance. Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte flehend, er möge sie mit nehmen, hier hätte sie nur Angst das es wieder passiert und noch einmal könnte sie den Schmerz ihn verloren zu haben nicht ertragen. Bei diesen Worten hob Simon sie empor und wirbelte sie glücklich durch die Luft.
Schließlich strich er ihr über die Wange und meinte, sie solle hier alles Regeln und dann runter in die Bucht kommen.
Viel zu regeln hatte Malina nicht, nur ein letztes Kapitel wollte sie noch schreiben und dann folgte sie Simon in die Bucht. Er reichte ihr eine kleine grüne Pflanze und forderte sie auf diese zu essen.
Das Meer hatte ihr Simon zurückgegeben und nun war es Zeit das sie dem Meer etwas gab, und zwar in dem Malina seinem Ruf folgte und es zu ihrer Heimat wählte. Kaum hatte Malina den letzten Bissen hinuntergeschluckt, da stieg das Wasser an ihr empor und sie spürte die Kraft des Meeres durch sich hindurch strömen.
Einen letzten Blick warf sie in Richtung Hütte zurück in der sie Freud und Leid erfahren hatte. Sie dachte an die Geschichte, die sie beendet hatte, -der Mann aus dem Meer- es war ihre Geschichte. Und wieder verschwindet eine junge Frau zusammen mit einem Mann im Meer, dachte sie lächelnd. Und gemeinsam mit Simon schwamm sie ins offene Meer hinaus.
Ende
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