Der Schnee war komplett verschwunden. Der Frühling war in Apaloosa Plains angekommen.
Paul holte am Morgen die Zeitung und die Post aus dem Briefkasten, während drinnen Chiara die Kinder versorgte und das Frühstück zubereitete.
Beim Frühstück machte Paul eine Bemerkung, die Chiara stocksteif werden ließ. „Chiara, ich denke, wir sollten uns nach einem größeren Haus umsehen.“
Sie war erschrocken, denn eigentlich hatten sie sich doch dieses Haus ausgesucht, damit ihre Pferde genügend Platz zum Toben hätten. Sie wusste allerdings, auf was Paul gleich anspielen würde. „Die Kinder werden irgendwann größer und ich denke nicht, dass Nicola und Isabella sich dann noch ein Zimmer teilen sollten. Hier gibt es einfach nicht die Möglichkeit den Dachboden auszubauen und in den Keller möchte ich meine Kinder sicher nicht verbannen.“
Ja, er hatte Recht. Insgeheim hatte sie das auch schon länger gedacht. Doch sie hatte es immer weit von sich geschoben. Es gefiel ihr hier so gut und der Platz, den ihre vierbeinigen Lieblinge hatten, war einfach großartig.
Sie einigten sich schließlich darauf, sich erst einmal nur umzusehen und nichts zu überstürzen. Noch waren ihre Kinder klein und würden auch gut zusammen ein Zimmer bewohnen können. Es würde auch noch etwas dauern, bis Nicola ein Schulkind wäre und somit auch sein eigenes Zimmer bräuchte, um dort zu lernen.
Von den Gedanken ihrer Besitzer bekamen die Pferde nichts mit. Sie genossen ihre Möglichkeiten, die ihnen das Grundstück bot.
Athenas Geburtstag war am nächsten Tag und dann würde sie zur Stute heranwachsen.
Zu Chiaras Leidwesen hatte sich zwischen Fortuna und Fiore keine besondere Beziehung entwickelt. Fortuna hatte noch immer ihr störrisches Verhalten und so war es für Fiore unglaublich schwer, an die etwa gleichaltrige Stute heranzukommen.
Annäherungsversuche seinerseits blockte Fortuna gnadenlos ab. Nein, so würde sicher kein neues Leben entstehen können! Athena dagegen wich Fiore nur selten von der Seite.
Den Gedanken an das neue Haus im Kopf, machte sich Paul daran weitere Bilder zu malen. Geld musste her! Bei zwei Selbstständigen, von denen einer immer die Kinder zu betreuen hatte, war das gar nicht so einfach. Paul hatte sich schon ernsthaft überlegt, eine feste und regelmäßige Arbeit anzunehmen, damit er nicht immer nur vom Verkauf der Bilder und dem Wohlwollen der Käufer abhängig war. Doch dann hatte er das wieder von sich geschoben. Welchen Beruf sollte er schon machen, der ihm wirklich gefiel?
In der Nacht hatte es wieder geschneit und hatte alles mit einer Schneedecke bedeckt. Die Sims schliefen in ihrem Haus und bekamen nicht mit, wie Athena zu einer Stute heranwuchs.
Die Verwandlung begann, Sterne funkelten und schließlich stand sie da:
Athena, eine wunderschöne Stute, die von Fiore sofort gemustert und beschnuppert wurde.
Als Chiara am nächsten Tag nach ihren Pferden sah, kümmerte sie sich besonders um ihre Athena. Schließlich würde sie bald auch an Wettbewerben teilnehmen müssen. Jedes Training war deshalb wichtig. Das Training wurde aber schnell abgebrochen, weil es stark zu regnen anfing.
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