Während Chiara von einem Bekannten aus dem Reitstall zu einer kleinen Party eingeladen worden war, kümmerte sich Paul zuhause um die Kinder. Er hatte kein Problem damit, den Hausmann zu spielen.
Zunächst kümmerte er sich um Isabella, die nach einem kleinen Schläfchen lautstark nach ihrer Milch verlangte. Während Paul sie auf dem Arm hielt, hörte er das Glucksen seines Sohnes.
Dieser saß ganz vertieft auf dem Boden vor seiner Steckbox und war glücklich, dass er die Klötzchen ohne besondere Schwierigkeit in den dafür vorgesehenen Löchern versenken konnte.
Währenddessen befand sich Chiara auf der Party, wo allerdings sehr wenige Gäste waren. Langsam gewann sie den Eindruck, dass diese Party nur ein Vorwand gewesen war und der Gastgeber ganz andere Ziele verfolgte. Freundlich, aber bestimmt, erklärte sie ihm deshalb, dass sie nun nach Hause zu ihrer Familie fahren werde. Von weiteren diesbezüglichen Avancen solle er bitte absehen.
Zuhause angekommen, sah sie erst einmal nach ihren Kindern. Isabella schlief noch, doch Nicola wartete bereits sehnsüchtig darauf, dass ihn jemand aus dem Bett holen würde. Chiara gab ihrem Erstgeborenen noch eine Flasche Milch, die dieser genüsslich auf dem Boden nuckelte.
Als er sich gestärkt hatte, spielte Nicola in seiner Spielkiste. Wenn er glaubte, jemand würde ins Zimmer kommen, duckte er sich, damit er nicht sofort gesehen werden konnte.
Chiara frühstückte unterdessen in dem kleinen Wintergarten, der zur Straße hin lag. Sie konnte dabei die Schneeflocken beobachten, die immer wieder vom Himmel fielen, obwohl es nicht mehr lange dauern würde, bis der Frühling Einzug in Apaloosa Plains halten würde.
Einer der Schneemänner neben dem Haus konnte ein Lied von den wärmer werdenden Temperaturen singen. Hatte er doch schon sehr darunter zu leiden. Von seiner einst stattlichen Größe war nichts mehr zu sehen. Bald wäre er ganz verschwunden…
Während der Tag langsam anbrach, Chiara frühstückte und Paul sich ein letztes Mal im Bett herumdrehte, schliefen auch die Pferde noch in ihren Ställen. Später würden sie wieder über das Grundstück jagen und sich von Chiara verwöhnen lassen.
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Auch in Sunset Valley war noch früher Morgen. Entsprechend müde war Gianna auch, als sie mit ihrem Sohn auf dem Arm dessen Geburtstagskerze auf der Torte ausblies.
Marco wurde zu einem Kleinkind und kam ins Trotzalter. Er hielt seine Eltern ordentlich auf Trab.
Endlich war er alt genug, um Lauras Spielzeug ebenfalls benutzen zu können.
An dem kleinen Tischchen mit den bunten Malstiften knabberte er an einem grünen Bauklötzchen herum.
Als ihn seine Mama später allerdings ins Bett bringen wollte, war Marco damit überhaupt nicht einverstanden. Nein, er wollte nicht schlafen. Er war schließlich noch gar nicht müde!
Wenige Minuten später war er jedoch schon eingeschlafen…
Gianna hatte es sich im Wohnzimmer in ihrem Schaukelstuhl bequem gemacht und las ein Buch. Als das Telefon klingelte, schnellte sie aus dem Stuhl hoch – plötzlich durchfuhr sie ein stechender Schmerz!
Richard, der gerade nach Hause gekommen war, fand seine Frau hechelnd vor und brachte sie sofort ins Krankenhaus. Er machte sich furchtbare Sorgen um Gianna.
Als der Arzt mit ihm sprach, konnte dieser jedoch Entwarnung geben. „Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Stark. Ihrer Frau geht es gut. Sie sollte sich allerdings schonen, denn wie sie mir sagte, hatte sie in letzter Zeit viel um die Ohren. Das wäre allerdings nicht gut für das Baby!“
Richard war sprachlos. Er hatte nicht gewusst, dass Gianna wieder schwanger war – und sie offenbar auch nicht…
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