Paul arbeitete in Apaloosa Plains an seinen Kunstwerken. Er hatte schon einige seiner Bilder verkauft und das Familienkonto aufgefüllt. Sowohl er als auch Chiara hatten keine festen Arbeitszeiten und waren deshalb viel zuhause. Sie konnten sich ihre Arbeit relativ frei einteilen.
Chiara und Paul teilten sich die Hausarbeit und die Versorgung ihres kleinen Nicola. Allerdings sorgte Chiara sich doch ein wenig über die Zukunft. Denn ihr Haus war zu klein für eine Familie. Sie hatte nicht angenommen, dass sie hier einmal wegziehen müsste, doch es gab keinen Raum für ein Kinderzimmer. Sie selbst war in einer großen Familie aufgewachsen und so war es für sie selbstverständlich, dass Nicola ein Geschwisterchen bekommen sollte.
Das Bettchen von Nicola stand im Elternschlafzimmer und wenn er größer werden würde, würde er mehr Platz benötigen. Trotz des Kleinen war ihr klar, dass sie bald wieder mehr an den örtlichen Rennen teilnehmen müsse. Außerdem würde das auch für Fortuna gelten. Sie war schon lange an keinem Rennen mehr gestartet. Chiara hatte in letzter Zeit nur Fiore mitgenommen, um Fortuna und Athena nicht unnötig zu trennen. Außerdem hatte sie Fiore einige Male als Deckhengst angeboten. Seit er ein paar kleinere Rennen gewonnen hatte, hatte man ihr dafür auch mehr Geld gegeben.
Auch Pauls Bilder brachten mehr Geld ein. Schade fand sie, dass er auch das von ihr so geliebte „Rote Bild“ verkauft hatte. Doch ihr war klar, dass es wichtiger war, Geld anzusparen.
Sie hatte sich bereits nach einem anderen Haus in Apaloosa Plains umgesehen und tatsächlich eines gefunden, wo auch genügend Platz für die drei Pferde sein würde. Natürlich war es nicht ganz billig und sie hoffte inständig, dass es nicht verkauft werden würde, bevor sie das Geld zusammen hätten.
Athena würde in ein paar Monaten erwachsen werden, dann wäre es Zeit auch ihre Fähigkeiten weiter auszubauen. Es war gut, dass sie dann zwischen den drei Pferden wählen könnte, so hatten diese genügend Zeit sich zu regenerieren. Sie wollte ihre Pferde schließlich nicht verheizen. Neben ihrem eigenen Kind waren sie das Wertvollste, das sie besaß.
Eines Abends traf sie auf dem Gelände des Reiterhofes einen Polizisten. Sie fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Er erwiderte, dass es in letzter Zeit zu Diebstählen gekommen sei. Sie solle auf ihre Pferde achtgeben. Chiara war besorgt. Wer machte nur sowas? Sie hoffte, dass der oder die Kerle bald gefasst werden würden.
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