Liebes Tagebuch,
nach einer langen, beschissen-anstrengenden (entschuldige die Wortwahl, aber ich war mehr als 24 Stunden auf den Beinen) Reise bin ich heute endlich am Ziel angekommen.
Simland! Nun, es war klar, dass es mich hierher ziehen würde, aber dass ich in Evergreen Harbour landen würde, konnte ich selbst nicht voraussehen.
Im Zug habe ich einen echt netten Typen getroffen. Sein Name ist Wolfgang und er hat beteuert, dass absolut jeder in Evergreen Harbour früher oder später einen Platz zum Bleiben findet. Was soll ich sagen - ich hab ihm geglaubt.
Im strömenden Regen habe ich einmal probeweise mein Zelt aufgebaut. Ich muss nämlich ehrlicherweise zugeben, dass ich zuhause zu schnell abgehauen bin und ich nicht genau wusste, ob das Zelt vollständig und heil ist. Abgesehen vom Wetter hatte ich Glück. Meine fröhliche Art und dass ich die Natur Liebe halfen mir an dieser Stelle aber enorm weiter. Sonst wäre ich vielleicht in den Zug gestiegen und wieder nach Hause gefahren.
Bisher hatte ich nie viel Hunger - aber natürlich ist es auch etwas anderes, wenn man eine volle Speisekammer gewöhnt ist. [Das Bonusmerkmal durch den SoL-Mod "kleiner Appetit" wurde entfernt]
Es half ja nichts. Also habe ich mein Zelt wieder zusammen gepackt und hab ein Auto angehalten. Die nette Fahrerin, eine junge Mutter mit Baby im Auto (also keine Panik weil ich getrampt bin) nahm mich mit in den nächsten Ort, der auch an der Küste liegt - Brindelton Bay. Ich sagte ihr natürlich nicht, dass ich von zu Hause abgehauen bin, sondern nur, dass ich mich mit Freunden beim Angeln treffen will. Ich durfte mir sogar in ihrem Auto noch schnell trockene Klamotten anziehen, bevor sie weiter fuhr. In Brindelton Bay regnete es nicht, aber es war dafür lausig kalt. Aber ich biss die Zähne zusammen, setzte eine Wollmütze auf und begann verbissen zu angeln. Relativ schnell kamen zwei Opis auch an den Angelplatz. Erst hatte ich ein bisschen Schiss, dass die irgendwie schräg drauf sein könnten, aber einer der beiden, der hieß Cletus, war superlieb und gab mir so gute Tipps, dass ich bald tatsächlich erste Erfolge beim Angeln hatte.
Als ich keinen Bock mehr hatte, bin ich noch ein bisschen rumgelaufen. An der "Fischerhütte" konnte ich meinen Fang verkaufen und hatte so mein erstes eigenes Geld in der Tasche! Fühlt sich ziemlich gut an, muss ich sagen. Es war leider immer noch echt kalt und düster, sodass mein Strandspaziergang nicht so richtig Spaß machte. Dann allerdings lief mir ein total niedlicher Hund über den weg. Er müffelte ein bisschen und hatte kein Halsband, aber wir konnten uns trotzdem schnell anfreunden und spielten eine Weile zusammen. Ich hab ihn immer "Hund" genannt, was ich jetzt irgendwie blöd finde, aber woher sollte ich auch wissen, wie sein Name war?
Als der Regen aus Evergreen Harbour auch in Brindelton Bay ankam, hatte ich die Schnauze voll von meinem ersten Tag. Ich folgte eine Weile einem Weg, der vom Strand wegführte, weil ich keine Ahnung hatte, ob die Flut den Strand überspülen konnte. Außerdem hatte ich echt Angst vor dem eisigen Wind am Meer. An einer geschützten Stelle an einem See schlug ich also im Nieselregen mein Zelt wieder auf. Und da bin ich jetzt! Mit einer kleinen Campinglampe und meinem Tagebuch lausche ich den nächtlichen Geräuschen und werde langsam echt müde.
Hoffentlich kann ich mein Zelt morgen trocknen. Hoffentlich finde ich morgen früh etwas zu essen. Hoffentlich überfällt mich hier in der Nacht keiner. Hoffentlich regnet es morgen nicht den ganzen Tag. Hoffentlich, hoffentlich...
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