Vorsichtig und mit heftig klopfenden Herzen betrat Philip die Höhle, aus der kein einziger Laut mehr drang.
Schlagartig verschluckte ihn die Dunkelheit, nicht das kleinste bisschen Licht drang von außen herein. Fluchend tastete sich Philip vorwärts, sein Fuß trat unerwartet ins Leere und er verlor das Gleichgewicht, er ruderte wild mit den Armen, doch es schien nichts in der Nähe zu geben an dem er sich hätte festhalten können. Ein lauter Schreckensschrei entfuhr ihm, als es ihn in die Tiefe riss.
Sowie der erste Schreck überwunden war, spürte Philip das er nicht wirklich fiel, sondern auf einer glatten Oberfläche schnell dahin glitt.
So schnell wie es begonnen hatte war es auch vorbei, Philip rappelte sich auf und tastete sich nun auf jeden Tritt achtend erneut voran. Die Dunkelheit wich genauso schlagartig wie sie eingetreten war und Philip fand sich zwischen hohen Gräsern wieder.
„Joh? Manami?“ rief Philip während er sich durch das Gras kämpfte, mit hoffnungs- und zugleich angstvoller Stimme.
Das Gras war so hoch, dass er seine Umgebung nicht ausmachen konnte.
„Wir sind hier!“, hörte er Josephine ganz in der Nähe rufen und dann sah er auch schon ihren roten Haarschopf durchs Gras blitzen.
Unendliche Erleichterung durchströmte Philip, denn er konnte an Josephines Stimme erkennen, dass alles mit ihnen in Ordnung war.
Schnell schloss er zu ihnen auf.
Während sie sich durch das hohe Gras kämpften, durchlebte Philip noch einmal den Schrecken und die Angst.
Eine Welle des Zorns schlug plötzlich über ihm zusammen.
„Was hast du dir dabei gedacht einfach in diese Höhle rein zu rennen?“, herrschte er Manami plötzlich an und drehte sie zu sich herum.
Erschrocken starrte Manami ihn an.
„Ist dir eigentlich klar, dass wir verdammtes Glück hatten, dass uns nichts passiert ist?“, fuhr Philip zornig fort.
„Du hättest dich ernsthaft verletzen können, glaubst du es ist uns egal, wenn dir etwas passiert?“ fuhr er mit bebender Stimme fort, Manami betrachtete ihn ungläubig dann senkte sie den Blick.
Plötzlich stürzte sie auf Philip zu und schluchzte heftig, „Es tut mir leid, ich wollte euch nicht in Gefahr bringen. Ich … ich wollte doch nur…“ Philip drückte sie leicht an sich, sein Zorn war verflogen.
Er ging vor ihr in die Hocke, „Manami, zu einer Gemeinschaft gehören heißt auch, dass man aufeinander achtgibt und mit seinem Handeln die anderen nicht in Gefahr bringt.“ Sanft wischte er ihr die Tränen vom Gesicht. Manami nickt nur stumm.
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