Als Jens am nächsten Morgen aus dem Zelt schlüpfte, war Kim verschwunden.
Nachdenklich betrachtet er das Zelt, er hätte schwören können ihre Anwesenheit letzte Nacht im Zelt gespürt zu haben.
Wahrscheinlich hat sie Angst, dass ihr irgendjemand ihre Müllcontainer streitig macht. Für einen flüchtigen Moment überlegte Jens nach ihr zu suchen, verwarf diesen Gedanken dann jedoch wieder.
Er packte seine Sachen zusammen und brach auf. Die Gedanken an Kim konnte er jedoch nicht einfach abschütteln, dafür hatte er die Zeit am Feuer gestern Abend zu sehr genossen. Es stimmte ihn traurig, dass sie verschwunden war.
Jens war noch nicht weit gelaufen, da drangen leise Gitarrentöne an sein Ohr.
Schnell lief er in die Richtung, aus der die Töne kamen, eine leise Hoffnung keimte in ihm.
Und tatsächlich, da am Ufer stand Kim und spielte leise vor sich hin.
Eine Weile stand er da und lauschte ihrem Spiel und genoss die Freude darüber, dass sie noch da war.
Schließlich räusperte er sich und sprach sie an. Überrascht drehte Kim sich zu ihm herum.
„Oh, Hallo, guten Morgen, ich hatte dich nicht stören wollen, deshalb bin ich ein Stück weiter rauf, wenn ich Gitarre spiele, kann ich am besten über Dinge nachdenken“, sprudelte es nur so aus ihr heraus.
„Und wo haben dich deine Überlegungen hingeführt? Magst du mit kommen oder lieber hier bleiben?“ Erkundigte Jens sich neugierig.
Kim schaute ihn eine ganze Weile ohne zu antworten, ernst an.
„Okay, verstehe“, kommentierte Jens ihr Schweigen, na ja, warum sollte sie auch einfach mit einem Fremden mit wollen, überlegte er. Die Enttäuschung, die er verspürte war, mehr als nur ein leises Bedauern.
„Ich kann für dich auch ein zweites Zelt besorgen, wenn dir das lieber ist.“ Startete Jens einen letzten Versuch sie zum mitkommen zu bewegen.
„Ich glaub wir beide kommen auch ganz gut mit einem Zelt klar“, meinte Kim jedoch gelassen.
„Ich möchte die Welt da draußen kennenlernen! Ich komme gerne mit.“
Jens schaute sie überrascht an und sein Herz machte einen freudigen Hüpfer.
Also langweilig wird es mit ihr mit Sicherheit nicht werden, dachte er im Stillen für sich.
„Also gut, dann lass uns erst mal in die Stadt fahren und ein Fitnesscenter aufsuchen, ich brauch dringend ne Dusche“, meinte Jens gut gelaunt. „Hört sich gut an“, lachte Kim.
Und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg.
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