Ein freudiger Schreck durchfuhr Susi als sie Josephs Stimme vernahm.
Doch sogleich erwachte auch das Misstrauen in ihr. Wieso rief er nicht von seinem eigenen Handy aus an, sondern benutzte Vallaris?
Joseph berichtete ihr das sein Handy eines Tages plötzlich verschwunden war, und da er alle Nummern nur im Handy hatte und sie nicht auswendig wusste, war es ihm nicht möglich sie anzurufen. Leon hatte ihm da leider auch nicht weiter helfen können, denn auch sein Handy war verschwunden. Man hatte überall nach ihnen gesucht, doch sie waren wie vom Erdboden verschluckt gewesen.
Nach Unterrichtsschluss hatte Vallari heute überraschend vor ihm gestanden und ihn zornig ausgeschimpft, weil er sich zu Hause nicht meldete. Joseph Stimme klang sehr geknickt, als er sich dafür entschuldigte Susi solchen Sorgen gemacht zu haben. Aber er sei so mit lernen beschäftigt, dass er da nicht drüber nach gedacht habe und da wäre auch noch etwas anderes, aber darüber wolle er mit Susi sprechen, wenn er wieder zu Hause war und da die Abschlussprüfungen vor der Tür standen würde das ja bald sein.
Nachdem Joseph aufgelegt hatte, dachte Susi voll Wärme an Vallari, die sich den weiten Weg zur Uni gemacht hatte, nur damit Susi sich keine Sorgen mehr machen brauchte.
Am nächsten Tag kamen ein paar Polizisten, als Handwerker verkleidet zu ihnen, um versteckte Kameras im Keller anzubringen. Susi machte sich indes zum An- und Verkaufsladen auf und betrat ein wenig nervös den Laden.
Bertram, der Verkaufsleiter, schaute ihr etwas mürrisch entgegen.
Susi seufzte innerlich, offensichtlich hatte er schlechte Laune, das würde es ihr nicht gerate leicht machen ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Ein wenig umständlich begann sie dann zu erzählen und verhaspelte sich in ihrer Nervosität auch prompt.
Angesichts Susis Gestammel zog Bertram die Augenbraue hoch und sah sie skeptisch an.
Susi ließ die Hände sinken und schnaufte tief durch.
Mit deutlich ruhigerer Stimme und bittendem Tonfall begann Susi noch einmal von vorn.
Sie erzählte, dass ihr Mann den Keller freigelegt habe und sie gerne einige Sachen daraus verkaufen würden.
Sie wüsten aber nicht was davon überhaupt einen Verkaufswert habe.
Auch seien eine Menge Nektarflaschen dabei.
Ob er, Bertram nicht einmal bei ihnen vorbeikommen könne, um sich die Sachen anzuschauen.
Zunächst schien er wenig erbaut davon zu sein.
Doch dann blätterte er durch seinen Kalender, wobei er vor sich hin grummelte.
Schließlich meinte er recht barsch, dass er erst übernächste Woche Zeit habe sich die Sachen im Keller anzuschauen.
Susi bedankte sich vielmals dafür, dass er sich die Mühe machen und die Sachen begutachten wollte.
Um einiges erleichterter verließ Susi den Laden, froh das Bertram trotz seiner schlechten Laune zugestimmt hatte vorbeizukommen.