- Teil 16 -
Aurora war unterdessen mit den Vorbereitungen zu Bellas Geburtstag beschäftigt. Sie hatte zu ihrer Volljährigkeit eine riesige Party geplant, zu der viele Freunde kommen sollten.
Dann war der große Moment gekommen und Bella wurde zu einer jungen Erwachsenen.
Luca und Aurora wurden ein wenig wehmütig. Ihre „kleine“ Bella war nun erwachsen und würde bald das Nest verlassen. Sie war eine attraktive junge Frau geworden, die nach wie vor hoffte, im Showgeschäft Fuß fassen zu können.
Am nächsten Tag stand noch die Abschlussfeier auf dem Programm, wo Bella ihr Abschlusszeugnis der Schule erhalten sollte. Wie sich herausstellte, schloss Bella als Jahrgangsbeste ab. Luca und Aurora waren unglaublich stolz auf ihre Tochter.
Die Zeugnisübergabe fand im Rathaus von Monte Vista statt. Nachdem sie ihr Zeugnis erhalten hatte und ihre Eltern sie umarmt hatten, gingen sie nach Hause, um weiter zu feiern. Bereits am nächsten Tag würde Bella an die Universität gehen, um die schönen Künste zu studieren. Das erste Semester würde sie alleine ein Haus mieten, denn zum zweiten Semester würde dann auch Nino zu ihr stoßen, der den wissenschaftlichen Studiengang belegen würde.
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Bella war aufgeregt und hatte die Nacht über kaum geschlafen. Sie freute sich, endlich in ihre Zukunft zu starten. Leider ging ihr Freund Orlando nicht mit ihr, da er an einer anderen Universität studieren würde. Sie hatten sich aber versprochen, so oft es ging, miteinander zu telefonieren und sich zu schreiben.
Der Immobilienmarkt in der Universitätsstadt war nicht sonderlich gut. Bella hatte die Wahl zwischen mehreren Wohnheimen, die zwar kostenlos, doch allesamt nicht sehr sauber waren. Natürlich lag es sehr daran, wer gerade dort wohnte. Offenbar hatte Bella aber genau einen Zeitpunkt getroffen, als nur Bewohner dort lebten, die es mit der Ordnung nicht so wichtig nahmen. Bella war dies aber sehr wichtig, weshalb sie sich dazu entschied ein kleines Häuschen etwas außerhalb anzumieten. Da später Nino ebenfalls hier studieren würde, würden die Kosten nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen. Sie hätten dafür auch ihre Ruhe beim Studieren. Einziges Manko war allerdings, dass die Betten in einem Zimmer standen, da es nur ein Schlafzimmer gab. Lediglich ein Raumteiler trennte die beiden Betten voneinander. Naja, sie würden das schon hinbekommen und vielleicht würde es ja auch nur ein Semester sein, da Bella hoffte, das Studium relativ schnell abschließen zu können.
Bella hatte sich für das große Bett entschieden, da sie es von zuhause gewohnt war, in einem großen zu schlafen und sich nachts ausbreiten zu können.
Für Nino blieb daher nur das Einzelbett. Naja, vielleicht würde sie noch mit sich reden lassen…
Insgesamt war das Häuschen natürlich nicht sonderlich modern eingerichtet und auch an der Dekoration war gespart worden. Die Miete war relativ günstig und so hoffte Bella, die es doch noch geschafft hatte, ein Vollstipendium zu erhalten, gut mit ihrem Geld klarzukommen, das ihr zur Verfügung stand.
Nachdem Bella mit ihren Eltern telefoniert und ihnen für die finanzielle Unterstützung gedankt hatte, machte sie sich daran und schrieb Orlando einen Liebesbrief.
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Nach ihrer ersten Nacht in ihrem vorübergehenden Zuhause, betrat sie die Veranda und atmete tief ein. In der Ferne konnte sie die hohen Gebäude der Uni entdecken.
Bella besuchte die Vorlesungen und strengte sich an, ordentlich mitzumachen was man von ihrem Nebensitzer leider nicht sagen konnte.
Dieser hatte es wohl vorgezogen eine der vielen Partys auf dem Unigelände zu besuchen. Zwar hatte Bella ebenfalls solche Einladungen erhalten, war aber lediglich zu einer einzigen gegangen. Diese war dann auch noch sehr langweilig, so dass sie vorzeitig nach Hause gegangen war, um in ihrem Buch zu lesen, das sie zu Studienbeginn erhalten hatte.
So saß sie in ihrer kargen Bleibe und genoss einen Saft. Als sie sich in der Küche umsah, vermisste sie ihre Familie schon ein wenig. Zuhause hatte immer Trubel geherrscht und ihr Vater hatte für alle so lecker gekocht.
Auf dem Flohmarkt hatte Bella günstig eine Staffelei ergattern können und so verbrachte sie ihre freie Zeit mit dem Malen weiterer Bilder.
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Lange würde es nicht mehr dauern, dann wäre das erste Semester vorbei. Am Abend nach den Prüfungen, die sie offenbar bestanden hatte, wollte Bella noch einmal zu einer Party gehen, zu der sie eingeladen worden war. Allerdings hatte ihr die Gastgeberin wohl eine falsche Adresse gegeben, denn als sie dort ankam, war diese nicht da und weit und breit keine Party zu sehen. Bella vertrieb sich daher die Nacht damit, ein Wandgemälde zu sprühen – ja, sie hatte das Sprayen für sich entdeckt, war es doch auch eine Form von Kunst.
Dann bekam Bella ihr Zwischenzeugnis. Wow, sie hatte ihr erstes Semester mit „Sehr gut“ bestanden. Rückblickend fiel es ihr überhaupt nicht schwer und sie freute sich auf das kommende Semester. Doch zuerst wollte sie nach Hause zu ihren Lieben fahren. In wenigen Tagen würde Nino Geburtstag haben und dann würden sie beide hierher zurückkehren.
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