- Teil 11 -
Dann kam auch schon der nächste Geburtstag ins Haus de Monte. Luca wurde älter, doch er machte sich nichts weiter daraus. Er war mit seinem Leben zufrieden. Er hatte wundervolle Kinder, eine hübsche Ehefrau und ein tolles Zuhause.
Seine frühere Chefin in „Delfinas Delikatessen“ hatte altersbedingt aufgehört. Bereits vor Jahren hatte er eine Partnerschaft angeboten bekommen, die er begeistert angenommen hatte. Nun war er der alleinige Besitzer des Restaurants!
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Mit inzwischen vier Teenagern im Haus war es wieder sehr turbulent geworden. Aurora hasste es, wenn ihre Kinder ihre Gutmütigkeit auszunutzen schienen. Man wusste nie, wem am nächsten Tag die Hormone durchgehen würden und so wurde es nie langweilig.
Als Aurora Chiara dabei erwischte, dass sie ihre Teilzeitarbeitsstelle, die sie angenommen hatte, um etwas zum Taschengeld dazu zu verdienen, nicht aufgesucht hatte, nahm sie ihre Tochter ins Gebet.
Chiara war sichtlich überrascht, von ihrer Mutter angesprochen zu werden. Sie bat um Vergebung. Aurora nahm die Entschuldigung ihrer Tochter an und hoffte darauf, nicht wieder enttäuscht zu werden.
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Bella hatte zwischenzeitlich mehr Glück beim Gitarre spielen für Trinkgeld.
Diesmal waren viel mehr Leute gekommen und warfen Geld in ihren Koffer, den sie offen vor sich auf den Boden gelegt hatte.
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Aurora ging nach langer Zeit mal wieder zum Angeln an einen einsam gelegenen Weiher. Sie genoss es, die Ruhe, die von diesem Ort ausging in sich aufzunehmen und bemerkte schnell, wie sich die ganze Anspannung der letzten Zeit löste. Ja, sie war ziemlich angespannt, weil sie wegen ihres großen Gartens fast gar nicht mehr aus dem Haus gekommen war.
Sie war ganz in Gedanken versunken und so bemerkte sie nicht, dass sich ihr etwas näherte, das sie nicht so schnell vergessen würde.
Als sie es sah, traute Aurora ihren Augen nicht. War sie doch angespannter als sie gedacht hatte oder war sie beim Angeln eingenickt?
Sie musste sich irren! War das tatsächlich ein Einhorn? Langsam näherte Aurora sich dem Tier, das eine schimmernde Aura umgab. Über dem geheimnisvollen Wesen erschien ein leichter Regenbogen, als es zu trinken begann.
Aurora war fassungslos. Vorsichtig näherte sie sich dem Einhorn und ließ es an ihrer Hand schnuppern. Das würde ihr niemand glauben. War sie jetzt völlig durchgedreht?!
Das Einhorn ließ es geschehen, dass sie das Tier streichelte. Aurora hielt den Atem an.
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Chiara arbeitete weiter mit Fortuna. Sie war schon viel gehorsamer geworden, aber immer noch sehr störrisch. Deshalb musste sie sie oft tadeln und hoffte, dass sich Fortunas Verhalten damit ändern würde.
Sie hatte viele Bücher gelesen, um die Tiere zu verstehen. Sie war fest davon überzeugt, Fortuna eines Tages zu zähmen. Manchmal, so schien es Chiara, ließ Fortunas Verhalten auf das eines Wildpferdes schließen. Sie wusste, dass Fortuna keine reinrassige Stute war. Das hatte man ihnen im Tierheim gesagt, wo sie Fortuna vor Jahren gefunden hatten.
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