„Was meinst du damit? Da werden wir kein Glück haben.“ erkundigte sich Philip. „Sie haben alles, was mit den Nymphen zu tun hat vernichtet“, erwiderte der Junge verächtlich. „Die Nymphen wollten denen nicht preisgeben, wo der Jungbrunnen versteckt ist.“
„Und du? Könntest du uns denn etwas über die Nymphen erzählen?“ forschte Philip behutsam. „Klar!“, kam es selbstbewusst zurück, während Philip eingehend gemustert wurde.
„Ihr seid von the Boy end the Beast, stimmt’s?“ kam es plötzlich neugierig aber auch begeistert von dem Jungen.
„Eh, ja, aber das ist schon eine Weile her, das wir gespielt haben“, antwortete Philip irritiert. Eine unangenehme Duftwolke stieg ihm in die Nase.
„Was springt für mich dabei heraus, wenn ich euch sage, wo ihr die Nymphe finden könnt?“
Philip starrte verblüfft in das dreckverschmierte Gesicht. Im sachlichen Ton sprach der Junge weiter, „Nun eine Hand wäscht die andere, oder nicht? Doch bedenkt, ich bin die einzige, die euch sagen kann, wo ihr sie findet. Sie spricht nämlich nicht mit jedem.“ Da weiß jemand wie man Geschäfte macht, dachte Philip leise amüsiert.
„Was hättest du denn gern?“, erkundigte sich Josephine.
„Ich würd mich gern mal wieder so richtig satt essen“ Sehnsucht lag in der Kinderstimme. Ein deutliches Magenknurren wurde vernehmbar.
„Wie heißt du?“, fragte Josephine mit belegter Stimme leise. „Manami!“, war die knappe Antwort. Er ..., ist ein Mädchen, dachte Philip bestürzt.
„Weißt du was Manami, du kommst mit zu uns in die Herberge und ich schau, ob ich was Leckeres für dich gekocht bekomme und in der Zwischenzeit könntest du ein Bad nehmen“, schlug Josephine in einem spielerischen Ton vor.
„Ein Bad nehmen, das wär schön“, flüsterte Manami seufzend.
In der Herberge angekommen, ließ Josephine direkt Wasser in die Wanne ein.
Danach lief sie in die Küche und inspizierte den Kühlschrank. Philip der ihr gefolgt war beobachtete sie verwundert, so aufgekratzt kannte er Josephine nicht.
„Was ist das für eine Stadt, das sie sich nicht um ihre Kinder kümmert?“ schimpfte Josephine ungehalten.
Philip konnte ihren Unmut durchaus nachvollziehen, dennoch musste er schmunzeln, er hatte noch nie Josephine, wie ein Rohrspatz vor sich hin schimpfend, gesehen.
„In dieser Stadt ist sich jeder selbst der nächste“, kam es bitter von der Tür her.
Langsam ging Philip auf Manami zu. Gesicht und Hände waren nun sauber, ihr Haar glänzte seidig, Schuhe schien sie keine zu besitzen. Ihre Kleidung stand jedoch immer noch vor Schmutz. Dennoch sah sie schon um vieles besser aus und vor allem müffelte sie nicht mehr.
Philip erkundigt sich nach Manamis Zuhause, doch Manami winkt gleichgültig ab, „Ich bin überall zu Hause, als Waise ist man es gewohnt alleine zurechtkommen zu müssen.“
Betroffen schwieg Philip, wie hart Manamis Stimme geklungen hatte.
„Kommt essen!“, rief Josephine in diesem Moment.
Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Philip wie Manami sich das Essen schmecken ließ. Bei dem Gedanken das die Kleine keine Familie hatte, zog sich ihm der Magen zusammen.