
Isabella kümmerte sich wieder um die Pferde. Es war ein schöner Herbsttag und die Sonne schaffte es trotz der vorangeschrittenen Jahreszeit, die Luft zu erwärmen.
Als sie gerade dabei war, Sunrise das Fläschchen zu geben, kam Chiara zu ihr. In wenigen Tagen würde Isabella ihren Abschluss in der Tasche haben und sie würden dies gebührend feiern.
Chiara besprach sich auch mit Tomaso, der einen Teil des Geschenkes abholen sollte, das seine Schwester an ihrem großen Tag von den Eltern bekommen sollte. Er versprach, sich sofort darum zu kümmern.
Und schon war es so weit. Der große Tag war gekommen. Isabella sollte in der örtlichen Schule ihr Zeugnis erhalten und somit die Schule endgültig hinter sich lassen. Niemand war darüber glücklicher als sie selbst.
Sie hatten sich extra in Schale geworfen, um den Tag zu feiern. Gemeinsam gingen sie in die große Aula der Schule, wo nacheinander die Namen der Absolventen aufgerufen wurden und diese das so wichtige Papier erhielten, um in ihr berufliches Leben zu starten.
Nach der Abschlussfeier kam Isabella nach draußen, wo ihre Familie sie bereits erwartete, um ihr zu gratulieren. Im Gebäude selbst war so viel los gewesen, dass es dafür gar keine Möglichkeit gegeben hatte. Isabella sah das Stück Papier in ihrer Hand etwas ungläubig an.
Glücklich warf sie die Rolle in die Luft, um sie gleich darauf wieder sicher aufzufangen. Es war endlich geschafft.
Chiara bog, auf einem Araber-Hengst reitend, in die Straße ein, in der ihr Haus stand. Sie war schon sehr gespannt auf Isabellas Reaktion. Der Hengst war nämlich der größere Teil ihres Geschenkes zu ihrem Abschluss.
Isabella hatte bereits vor einiger Zeit über ihre Zukunftspläne gesprochen und darüber, dass sie nicht nur bei ihnen zuhause wohnen bleiben wollte, sondern auch darüber, dass sie vorhatte eine Pferdezüchterin zu werden.
Chiara hatte sich daher umgehört und als ein als Zuchthengst geeigneter Kandidat zum Verkauf stand, nach kurzer Rücksprache mit Paul, zugeschlagen. Nun war Zyan Teil ihrer Pferdefamilie.
Viele Wochen nach Zyans Einzug gab es Bewegung auf dem kleinen Tierfriedhof der Familie Jones und Fortuna erschien.
Es war ein merkwürdiger Anblick und Paul, der bereits Tobis Geist sehen konnte, hätte vielleicht auch Fortuna gesehen. Doch dazu kam es nicht. Alle Sims schliefen in ihren Betten und so bekamen sie den Besuch der kürzlich verstorbenen Stute nicht mit.
Unheimlich war allerdings die Tatsache, dass jemand auf dem Grundstück der Familie Jones einen Sensemann-Schneemann gebaut hatte und als Chiara am nächsten Morgen fragte, wer das gewesen war, beteuerten alle, nichts damit zu tun gehabt zu haben…
Nach dem nächtlichen Besuch Fortunas waren Athena und Fiore in einer merkwürdigen Stimmung. Sie benötigten beide deshalb körperliche Zuneigung.
Es tat gut, sich gegenseitig zu trösten – auch den Tieren.
Nachdenklich trabte Fiore später durch die verschneite Gegend.