
In Starlight Shores begann der Tag mit heller Aufregung. Die Alarmanlage schlug sofort an, als die maskierte Gestalt die Tür geöffnet hatte. Rusty, der bereits in seinem Körbchen geschlafen hatte, benötigte einen kurzen Moment, um überhaupt erst zu verstehen was da gerade vor sich ging.
Offenbar lief aber alles reibungslos und eine Polizeistreife musste in der unmittelbaren Umgebung gewesen sein, so schnell wie eine Polizistin ins Haus gestürmt kam, um den Eindringling dingfest zu machen.
Die Polizistin schnappte sich den Kerl und dieser konnte nur noch aufheulen. Sie kannte kein Erbarmen und schleifte ihn zum Polizeiauto, um mit ihm aufs Revier zu fahren.
Einige Tage später saßen Bella und Mark im Taxi um zum Flughafen zu fahren. Ein gutes Gefühl hatte Bella dabei nicht, denn sie war sich nicht sicher, ob es nach diesem nächtlichen Zwischenfall eine gute Idee war, die Kinder allein zuhause zu lassen, während sie ein geschäftliches Meeting in Isla Paradieso zu erledigen hatten. Sie tröstete sich damit, dass sie in wenigen Tagen wieder zurück sein würden und eine Nachbarin nach den beiden sehen wollte.
Sienna machte sich gar keine Gedanken über eine Wiederkehr des Einbrechers. Sie hatte sich auf die Couch gelegt und machte ein Nickerchen. Was sollte schon passieren?
Außerdem hatte sie bereits Pläne gemacht und da wäre es blöd gewesen, wenn ihre Eltern nun doch zuhause bleiben würden.
Nach ihrem kleinen Nickerchen griff Sienna zum Telefonhörer. Sie hatte eine kleine Party geplant, zu der sie nun ihre Freundinnen einladen wollte. Sie war ganz begeistert, dass sie alle Zeit hatten, um vorbeizukommen.
Die Party war am Abend in vollem Gange. Einige der Freundinnen waren gekommen und nun war noch ein kläglicher Rest übrig.
Sienna tanzte gerade, als ihr Blick auf Dora fiel, die aus irgendeinem Grund im Kaminfeuer herumstocherte.
Sienna ging zu ihr hinüber und sah ihr kurz dabei zu. Sie kam jedoch schnell zu dem Schluss, dass das nicht gut ausgehen konnte.
„Sag mal, Dora, kannst du mit dem Unsinn aufhören?“ fragte Sienna ihre Klassenkameradin, die noch immer nicht genug davon hatte, wortwörtlich mit dem Feuer zu spielen.
„Pah, kann dir doch egal sein!“ antwortete diese nur schnippisch. Da platzte Sienna der Kragen. „Stopp. Du hörst sofort auf oder du gehst jetzt nach Hause.“
„Ich habe keine Lust, dass unser Haus abfackelt, nur weil DU entschieden hast, den Feuerteufel zu spielen. Da hinten ist die Tür. Ich bin die Gastgeberin und ICH entscheide, wann etwas gemacht wird und wann nicht!“
„Äh, schrei‘ doch nicht so. Ich kann echt noch gut hören!“ Dora bohrte sich ihren Finger ins Ohr.
„Du bist total uncool, Sienna. Voll spießig! Kein Wunder, dass dich keiner leiden kann. Und eine Zicke biste auch!“
„Und immer dein Getue. Meine Eltern und ich, wir sind was Besseres. Guck‘ mal, was wir alles haben und alles können“ äffte Dora.
Sienna hatte genug gehört. Sie hatte sich offenbar in Dora getäuscht, von der sie immer gedacht hatte, sie wäre eine Freundin von ihr. „Sag mal, spinnst du? Ich habe mich noch nie so aufgeführt, wie du es behauptest. Und du sagst, du bist meine Freundin!“
Neben die Wut mischte sich auch Trauer über diesen Verrat. Sienna sagte Dora, dass es jetzt eindeutig besser sei, dass sie jetzt sofort nach Hause geht und dass sie sie nie wieder ansprechen soll. Für Sienna war die Party damit gelaufen und sie hatte keine Lust mehr auf
die anderen, die noch im Haus waren. Sie beendete die Party, trommelte alle, die sich noch auf dem Anwesen befanden, zusammen und erklärte, dass die Party vorbei sei…
Der Einzige, der sich über die schnell einkehrende Ruhe freute, war Rusty. Endlich konnte er aus seinem „Versteck“ kommen und etwas fressen. Er hatte sich in eine ruhige Ecke verkrochen, weil ihm der Lärm so langsam auf die Nerven ging. Auch ein Hund wurde schließlich alt und brauchte seine Ruhe.