
Luca hatte ein sehr merkwürdiges Gefühl in der Brustgegend, als er am Morgen erwachte. Er wusste nicht was das zu bedeuten hatte.
Plötzlich drehte sich alles in seinem Kopf und wurde dann dunkel…
Sein Körper sank zu Boden und Luca wunderte sich, weshalb er sich selbst zu Boden fallen sah. Wie konnte das sein?
Langsam realisierte er es und bemerkte kurz darauf eine Bewegung hinter sich…
~
Aurora war an diesem Tag aufgebrochen, um auf dem Wochenmarkt einzukaufen und sich mit ein paar Freundinnen zu treffen.
Gegen Mittag fragte sich Matteo, wo sein Vater blieb. Es war ungewöhnlich, dass er so lange schlief. Er fürchtete, dass Luca krank geworden war und suchte daher das Schlafzimmer seiner Eltern auf.
Doch Luca war nicht krank. Ungläubig starrte Matteo auf den leblosen Körper, versuchte, seinen Vater zu wecken und realisierte wenige Sekunden später, dass sein Vater nie wieder aufwachen würde. Verzweifelt schloss er die Augen und begann zu weinen.
Viele Wochen waren vergangen, nachdem Luca de Monte seine letzte Reise angetreten hatte. Nur langsam begriffen die Angehörigen, dass er nie wieder zurückkommen würde. Es fühlte sich so unwirklich an.
Für Aurora, die schon in jungen Jahren mit Luca zusammengekommen war und somit fast ihr gesamtes Leben mit diesem Mann verbracht hatte, war es der schlimmste Verlust. Matteo und Nellie machten sich große Sorgen um sie. Aurora aß kaum noch etwas und konnte offenbar nicht mehr gut schlafen. Wie lange ihr Körper dies mitmachen würde…?
Wie sich bei der Testamentseröffnung herausgestellt hatte, hatte Luca schon Jahre zuvor ein Grundstück auf einem Hügel unweit ihres Hauses gekauft, auf dem er eines Tages bestattet werden sollte. Er verfügte, dass dort der Familienfriedhof entstehen sollte, so dass die Familie auch im Tode vereint wäre.
Natürlich wurde Lucas letztem Wunsch entsprochen und seine sterblichen Überreste nicht auf dem Friedhof der Stadt beigesetzt, sondern auf seinem Familienfriedhof, von dem aus man auf das Anwesen der Familie de Monte blicken konnte.
Aurora besuchte ihren Mann jeden Tag. Sie konnte das alles nicht wahrhaben. Klar, sie hatten ein Alter erreicht, in dem es jeden Tag zu Ende gehen konnte. Doch so schnell und so plötzlich hatte sie das Ende von einem von ihnen nicht erwartet.
An manchen Tagen konnte sie ihre Tränen zurückhalten. Aurora wusste, dass Luca nicht gewollt hätte, dass sie jeden Tag weinte und sich so hängen ließ.
Doch Aurora konnte nicht anders. Er war die Liebe ihres Lebens und sie wünschte sich, dass der Tod sie nicht allzu lange warten ließ und sie bald ihrem Ehemann nachfolgen konnte.
Sie hatten eine Bank aufgestellt, auf die sich Aurora setzte und stundenlang in einem Buch las oder mit Luca sprach. Sein Grab hatten sie mit einer Kerze und Blumen geschmückt.
Irgendwann überkam Aurora doch noch der Schlaf und sie wachte erst spät wieder auf. Es war schon dunkel und die Kerze warf nur wenig Licht auf den großen Grabstein, den sie zu Lucas Ehren aufgestellt hatten. Schweren Herzens und weil sie wusste, dass sie Matteo und Nellie Sorgen machen würden, wenn sie nicht nach Hause käme, machte sie sich auf den Heimweg.
Tatsächlich war Matteo noch auf, um auf die Rückkehr seiner Mutter zu warten. Als er ein Geräusch an der Haustüre hörte, lief er in die Eingangshalle, um Aurora in Empfang zu nehmen und sich von ihrem Zustand zu überzeugen.
Umso überraschter war der Spezialagent, als er einem Einbrecher gegenüberstand, der offenbar ebenfalls nicht damit gerechnet hatte, einen Bewohner anzutreffen.
Die Verwirrung hielt allerdings nur kurz an. Dann ging alles blitzschnell. Matteo warf sich auf den Einbrecher, der jedoch versuchte, zurückzuweichen.
Doch da hatte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Matteo holte erneut aus und packte den Strolch, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen.
Als der Einbrecher bemerkte, dass er gegen Matteo keine Chance hatte, gab er auf und ließ sich widerstandslos festnehmen. Matteo verständigte seine Kollegen, die den unbekannten Mann kurz darauf abholten, um ihn in eine Zelle zu stecken.
Alessio und Elia hatten zwar verstanden, dass ihr Opa nun nicht mehr da war, doch nach anfänglicher Traurigkeit gingen sie schnell wieder in ihren gewohnten Schulalltag über.