
Rasch dreht sich Sara um und rennt mit hochrotem Kopf aus der Toilette. Am liebsten würde sie sich im nächstbesten Schrank verkriechen, wenn einer zur Verfügung stehen würde. Sara spürte, wie ihr die Wangen vor Peinlichkeit brannten. Ihr Gesicht sah bestimmt aus wie ein verdammter Feuermelder.
Als sie leise Schritte hinter sich vernahm, wandte Sara sich zögerlich um und im nächsten Moment sprudelte die Entschuldigung nur so aus ihr heraus.
Das Mädchen, dem die Situation offensichtlich genauso peinlich war wie Sara, entschuldigte sich ihrerseits dafür, dass sie vergessen hatte, die Tür zu verriegeln.
Die Nacht senkte sich bereits herab als Sara zurück nach Hause ging.
Es war an der Zeit, eines der Geschenke zu öffnen. Sara verspürte ein aufgeregtes Kribbeln im Herzen als sie sich eines der Päckchen nahm. Es befand sich ein wunderschönes Bild darin, welches sie direkt im kleinen Hinterzimmer platzierte.
Vor dem Schlafengehen fütterte Sara noch Mr. Jumbles.
Und erzählte ihm verlegen von ihrer peinlichen Begegnung mit dem Mädchen in Schwarz.
Dann überreichte sie Mr. Jumbles ein kleines Winterhauchgeschenk.
Väterchen Frost war sie nicht begegnet, aber das hätte sie auch gewundert, schließlich hatte er sie noch nie aufgesucht.
Am nächsten Tag hatte Sara wenig Lust auf die Schule, sie wäre liebend gerne zu Hause geblieben.
Dabei machte die Schule an diesem Tag einen wesentlich freundlicheren Eindruck als beim ersten Mal.
Im ersten Moment schien es, als wäre Sara die einzige im ganzen Schulgebäude und sie fragte sich schon, ob sie irgendwie verpasst hatte, dass Schulfrei war.
Doch dann tröpfelten noch zwei weitere ihrer Mitschüler herein.
Im Kräuterkundeunterricht sollten sie die Laganaphyllis Simnovorii füttern. Eine fleischfressende kuhartige Pflanze.
Vorsichtig streckte Sara der Kuhpflanze das Päckchen hin und hoffte, dass die Pflanze sie nicht gleich samt dem Päckchen mit verschlang.
Der Unterricht zog sich an diesem Tag extrem in die Länge. Sara musste einige Male ein Gähnen unterdrücken.
Als es endlich zum Unterrichtsschluss läutete, eilte Sara schnell nach draußen, wo ihr ein eisiger Wind entgegen peitschte.
Zu Hause sah das Wetter auch nicht viel besser aus, nur dass hier der Wind nicht so heftig und eisig war.
Zunächst kümmerte Sara sich um ihre Hausaufgaben.
Anschließend ging sie hinaus, um beim Angeln ein wenig abzuschalten.