
Als Sara am nächsten Morgen die Beine aus dem Bett schwang, stellte sie fest, dass es der Tag des Winterhauchfestes war und sie daher auch nicht zur Schule musste. Sara hatte das Winterhauchfest noch nie wirklich begangen.
Im Grunde kannte sie es nur dem Namen nach. Doch sie hatte gesehen, wie die Häuser für dieses Fest geschmückt wurden. So hatte sie sich einige Deko-Sachen besorgt und kramte nun mit kindlicher Freude in den Kisten herum.
Auch einen kleinen Überraschung-Geschenkeberg hatte sie sich besorgt. Es würde das erste Mal sein, dass sie an diesem Tag ein Geschenk öffnete.
Als sie sich umwand, fiel ihr Blick auf die zerbrochene Fensterscheibe. Leise pfiff der Wind hindurch.
Sobald sie am Wochenende ihre Sachen an die Sammler verkauft hatte, würde sie die Reparaturarbeiten in Auftrag geben.
Während des Frühstücks überlegte sie, über welchen Umfang sich die Renovierung erstrecken sollte. Sie hoffte, dass sich die Scheiben problemlos ersetzen ließen, sie wollte keine Umbauten vornehmen müssen.
Anschließend tobte Sara sich bei der Dekoration ihres Hauses aus. Sie war ein wenig traurig, dass es in dieser Gegend nicht schneite, doch dafür war das Klima hier einfach zu mild.
Seit dem Umzug hat sich Patchy nicht mehr blicken lassen, ihm scheint der Platz hier wohl nicht so gut zu gefallen, aber vielleicht liegt es auch daran, dass Sara jetzt so oft unterwegs ist.
Nachdem sich Sara um ihre Pflanzen gekümmert hat, bricht sie ins Reich der Magie auf. Hell steht der Mond am dunklen Nachthimmel. Hier scheint die Zeit anders zu vergehen, nach Saras Uhr ist es gerade mal um die Mittagszeit.
Sara erkundigte sich bei der Geisterdame nach Magierbüchern für Anfänger. Die Dame erklärte jedoch das die Magierbücher nicht offen in den Regalen stehen, sondern das sie einem beim Durchsuchen in die Hände fallen.
Sofort begann Sara die Regale zu durchstöbern.
Nachdenklich betrachtete Sara die Bücher, hin und wieder zog sie eines heraus, doch keines erschien ihr sonderlich magisch zu sein.
Langsam wanderte Sara von Regal zu Regal. Die Magierhallen füllten sich nach und nach mit Leben, ein leises Raunen geflüsterter Unterhaltungen erfüllte die Luft.
Nanu, was war das? Ein sanfter Blumenduft streichelte ihre Nase. Hatte sie sich diesen Seitenblick gerade nur eingebildet?
Erneut kam das Mädchen ganz in Schwarz an ihr vorbei.
Dieses Mal achtete Sara genau darauf und tatsächlich kurz bevor sie aneinander vorbei waren, trafen sich ihre Blicke.
Ein seltsames Gefühl durchzog Sara, sie war kalte und abweisende Blicke gewohnt, doch dieser hier schien anders, eine ruhige Neugierde lag darin.
Nachdenklich schaute Sara auf die Bücher vor sich, doch eigentlich sah sie diese nicht wirklich. Sollte sie das Mädchen einfach ansprechen? Da ihr jedoch kein Unterhaltungsgrund einfiel, schüttelte sie resigniert mit dem Kopf.
Schließlich drehte Sara sich vom Regal weg und machte sich auf die Suche nach der Toilette. Als sie die Tür zum Toilettenraum aufstieß, saß da allerdings schon jemand auf dem Klo.
Es dauerte eine Sekunde, bis Sara das Mädchen registrierte. Oh, Nein! Wie Peinlich!