Bella hatte sich Großes vorgenommen. Eric sollte nun endlich sprechen lernen und Bella hoffte, dass das nicht allzu lange dauern würde.
Eric hielt von den Plänen seiner Mama aber wohl nicht sehr viel, denn zunächst wollte er einfach nicht so wie Bella wollte. Er brabbelte nur herum und wedelte wild mit seinen kleinen Ärmchen.
Ruhig sprach Bella mit Eric, bis dieser ebenfalls ruhiger wurde und seiner Mama genauer zuhörte. Wieder und wieder sagte Bella die Worte, die ihr kleiner Sonnenschein sprechen lernen sollte. Doch die ersten Versuche scheiterten kläglich.
Bella war verzweifelt. Sie dachte an die Zeit zurück, als sie Sienna das Sprechen beibrachten. Dauerte es damals auch so lange oder war es bei Mädchen doch einfacher als bei Jungs?
Irgendwann schaffte Eric das erste Wort perfekt auszusprechen, was dazu führte, dass Bella begeistert in die Hände klatschte.
Sienna hatte Hunger. Noch im Nachthemd schlich sie morgens die Treppe nach unten, um sich ein Frühstück aus dem Kühlschrank zu holen.
Ihr Blick streifte durch die einzelnen Fächer im Kühlschrank und blieb schließlich auf etwa Augenhöhe hängen. Da war noch ein leckeres Stück Schokotorte. Das wollte sie sich gönnen.
Also nahm sie die Torte heraus und aß ein eher untypisches Frühstück. Aber, das durfte auch mal sein.
Auch Eric war aufgewacht und Bella war bereits zur Stelle, um den kleinen Mann aus dem Bettchen zu heben.
Natürlich gab es zuerst einen Guten-Morgen-Kuss, bevor Eric dann noch sein Fläschchen in Empfang nehmen durfte.
Am Nachmittag kam Sienna von der Schule nach Hause und hatte jede Menge Hausaufgaben im Gepäck. Leider waren auch Mathehausaufgaben darunter und sie hatte
keine Ahnung wie sie die Aufgaben lösen sollte. In Mathe war sie nämlich nicht so gut. Fragend kratzte sie sich am Kopf, als Bella ins Zimmer kam. Sie bot ihr an zu helfen und Sienna nahm dankend an.
„Mama, ich weiß nicht, was ich bei dieser Aufgabe machen muss! Ich werde das nie lernen!“ Sienna war verzweifelt. Bald würden sie über dieses Thema eine Arbeit schreiben und sie hatte schon mächtig Bammel davor.
Bella überlegte und stellte fest, dass sie einfach schon zu lange aus der Schule war. Seither hatte sie solche Aufgaben nie wieder lösen müssen, doch sie überlegte weiter. Sie konnte Sienna nicht einfach so sitzen lassen, denn sie hatte die Verzweiflung in ihrer Stimme gehört.
Gemeinsam überlegten Mutter und Tochter wie vorzugehen sei und kamen schließlich tatsächlich auf die Lösung. Bella mindestens genauso erleichtert wie Sienna, die hoffte, dass so eine Aufgabe nicht auch in der Arbeit kommen würde…
Später bereitete Bella das Abendessen zu. Bei ihnen ging es zu wie in anderen „normalen“ Familien. Sie hatten keinen Butler, denn Bella wollte nicht, dass hier ständig eine fremde Person herumlaufen würde. Nur eine Putzhilfe hatten sie, die ab und zu kam und das Gröbste sauber machte.
Eric hatte bereits seinen Brei bekommen und schlief schon tief und fest. Marc, Sienna und Bella setzten sich an die Küchentheke und aßen gemeinsam zu Abend.
Sienna mochte es, wenn sie alle beisammensaßen. So konnte sie ihren Eltern von der Schule oder dem Ballettunterricht erzählen und es war schön, wenn sie als Familie Zeit miteinander verbrachten. Manche ihrer Klassenkameraden hatten nicht so viel Glück. Deren Eltern hatten manchmal nicht mal genügend Zeit, um gemeinsam zu essen.
Nach dem Abendessen wollte Bella das Geschirr abräumen, wurde dann aber von ihrer Tochter gestoppt. Sie wollte heute den Tisch abräumen und ihre Mutter sollte sich gemütlich aufs Sofa setzen und den Abend genießen.
Das ließ sich Bella nicht zwei Mal sagen, dankte ihrer Tochter für ihre Mithilfe. Sienna übernahm es, die Teller abzuräumen und in die Spülmaschine zu stellen.