
Herzlich Willkommen zum 200.(!) Teil meiner Familiendoku. Ich freue mich, dass Du dabei bist.
Gerade kam Nicola in Riverview an, einem verschlafenen Städtchen am malerischen Fluss Simomon. Hier hatte die Feuerwehr dringend Leute gebraucht, doch Nicola fragte sich, ob das hier überhaupt notwendig war. In diesem kleinen Städtchen konnte es doch unmöglich so viel Arbeit für die Feuerwehr geben.
Das Haus, das er sich von seinem kleinen Sparstrumpf hatte leisten können, war schnell gefunden. Es war nicht sehr groß und doch verfügte es über eine Garage, die Nicola momentan nicht benötigte, denn ein Auto konnte er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht leisten.
Gespannt starrte er auf die Haustüre seines neuen Zuhauses. Was ihn dort wohl erwartete? Sicherlich keine Reichtümer, soviel war klar. Etwas mulmig war ihm allerdings bei dem Gedanken, dass hinter dieser Tür auch niemand auf ihn wartete.
Hier, in diesem kleinen Nest, gab es niemanden, den er kannte. Natürlich würde sich das bald ändern, denn als Feuerwehrmann hatte er, so dachte Nicola zumindest, doch einige Kollegen und was er so von der Feuerwehr wusste, war, dass der Zusammenhalt dort doch sehr gut war.
Mit angehaltenem Atem betrat er schließlich das neue Heim. Okay, nicht übel, aber natürlich auch nichts Besonderes. Das hatte er aber auch nicht erwartet. Überrascht war
Nicola, dass er sogar einen offenen Kamin hatte. Das würde an kalten Winterabenden sicher helfen.
Ansonsten war der Rest des Raumes eher spartanisch eingerichtet. Die Küche hatte ihre besten Tage bereits lange hinter sich gebracht und der Esstisch mit den Stühlen würde wohl besser in einem Straßencafé im Außenbereich passen. Naja, für den Anfang würde auch dieses Sitzmöbel reichen.
Auch das Bett war nicht das komfortabelste und Nicola konnte sich schon ausmalen, wie ihn die Federn der Matratze in den Rücken pieken würden. Aber da würde er als erstes Abhilfe schaffen und sich eine neue Schlafstätte zulegen. Insgesamt war die gesamte Inneneinrichtung und Wandfarbe in Gelb- und Beigetönen. Also sehr schlicht und trist. Auch das wollte Nicola bald ändern, falls das Geld ausreichte.
Der Eindruck setzte sich auch im Bad weiter fort. Dort gab es nur eine Duschkabine, ein Waschbecken und das Klo. Von Deko war weit und breit nichts zu sehen.
Durch das Fenster sah Nicola, dass der Zeitungsjunge seine Zeitung vor die Türe geworfen hatte. Deshalb ging er nach draußen und holte sie sofort nach drinnen.
„Erst Mal lesen, was hier in Riverview so los ist“, murmelte Nicola vor sich hin. Die Namen, die er zu lesen bekam sagten ihm natürlich nichts, doch es war dennoch recht interessant. So erfuhr er, wo es gerade Angebote gab und welche Aktivitäten stattfanden.
Montags war schließlich Nicolas erster Arbeitstag in der Feuerwache von Riverview. Das Gebäude befand sich in der gleichen Straße wie sein Haus, so dass Nicola es nicht weit zur Arbeit hatte.
Als er das Haus verließ, um zur Feuerwache zu laufen, staunte er aber nicht schlecht, denn da stand ein feuerrotes Auto und der Fahrer sah zu ihm herüber.
Der Mann, der sich ihm nicht einmal vorstellte, winkte ihn zu sich und deutete auf den Beifahrersitz. Nicola grüßte kurz und setzte sich ins Auto, das ihn zur Feuerwehr brachte. Der Fahrer des Wagens verschwand und tauchte den ganzen Tag nicht mehr auf…
In der Feuerwache gab es einiges zu tun. Nicola schaute sich den Einsatzwagen an und stellte fest, dass dieser schon lange nicht mehr gewartet worden war. Damit beschäftigte er sich zuallererst.
Doch plötzlich schrillten die Alarmglocken los und Nicola, der zu diesem Zeitpunkt völlig allein in der Feuerwache war, sprang auf den Einsatzwagen und fuhr los. Glücklicherweise hatte das Fahrzeug ein Navigationsgerät, so dass er den Brandort ohne Probleme finden konnte. Schließlich war er neu in dem kleinen Städtchen und kannte sich mit den einzelnen Straßennamen nicht aus.
Am Einsatzort angekommen stellte sich heraus, dass es sich nur um einen kleinen Hausbrand handelte. Nicola schnappte sich den Feuerlöscher und legte los.
Während er löschte, breitete sich der Brand aber doch noch weiter aus und Nicola war verunsichert, ob er es tatsächlich ganz allein schaffen würde diesen zu löschen.
Unaufhaltsam fraßen sich die Flammen weiter in den Raum hinein, während Nicola von der anderen Seite mit dem kleinen Handlöscher nachrückte. Irgendwann hatte er das Feuer aber eingekreist und schaffte es doch noch, ihn komplett zu löschen. Puh, das war doch ganz schön aufregend!
Am Abend saß er, müde, aber zufrieden in seiner Küche, nachdem er sich Spaghetti Carbonara gekocht hatte. Er ließ den Tag gedanklich Revue passieren. Merkwürdig – wo waren nur seine ganzen Kollegen gewesen?! Es hatte ihm niemand Bescheid gegeben,
doch zum Glück war er häufiger bei der Feuerwehr in Apaloosa Plains gewesen und hatte mit angesehen, was zu tun war, wenn eine Meldung hereinkam.
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