
Als Alessio von der Schule nach Hause kam, umarmte er wie immer seine Oma. Er liebte sie unwahrscheinlich – sie kam gleich nach Mum und Dad. Oma Aurora hatte auch eine Überraschung für ihren Enkel. Der örtliche Reitverein war von einem Feuer heimgesucht worden und weil man in Monte Vista wusste, dass die de Montes über Stallungen verfügten, hatte man Aurora angerufen und nachgefragt, ob sie ein paar der Pferde, die obdachlos geworden waren, aufnehmen könnten.
Schon lange war Fortuna aus den Ställen ausgezogen und so mussten sie erst neu hergerichtet werden, damit sich die neuen Bewohner auch bald wohlfühlen konnten.
Frisches Heu und Stroh mussten herbeigeschafft werden, denn bald sollten die Pferde gebracht werden.
Bald war es soweit und sie konnten die Pferde entgegennehmen. Natürlich war der Vorstand des Reitvereins unendlich dankbar. Es war nicht selbstverständlich, dass sich jemand so viel Arbeit aufhalste.
Zunächst war da Mokka, der die Gegend argwöhnisch beäugte. Die Pferde waren nach den Erlebnissen sehr misstrauisch und unruhig und es galt, behutsam mit ihnen umzugehen, damit sie zum einen Vertrauen in die neuen Bezugspersonen fassten und sich ruhig auf die neue Umgebung einließen.
Doch die erfahrenen de Montes waren bereit diese Aufgabe mit Hingabe zu erfüllen. Luca und Aurora hatten genügend Zeit, da sie beide nicht mehr arbeiteten und Alessio versprach, seinen Großeltern zu helfen.
Alle Familienmitglieder waren da, als die Pferde gebracht wurden und Nellie schloss Mokka sofort in ihr Herz. Sie konnte noch nicht reiten, doch das sollte sich bald ändern und einer sportlichen Frau wie ihr würde das sicher nicht schwerfallen.
Außerdem kam noch Benito, ein Fohlen, hinzu. Dieser würde mehr Aufmerksamkeit brauchen als Mokka, da er regelmäßig sein Fläschchen benötigte.
Benito war ein neugieriges Kerlchen, denn er lief sofort über das Gelände, um alles zu erkunden.
Anders war es da mit Alanka, sie wollte erst ihre neue Familie beschnuppern und als Luca zu ihr kam, um ihr ein Leckerchen zu geben, nahm sie dieses gerne entgegen.
Luca kümmerte sich sogleich um die Fellpflege, die Alanka sehr genoss.
Schließlich gab es noch Streicheleinheiten und schon war Alanka hier zuhause.
Die beiden Fohlen machten naturgemäß die meiste Arbeit, da sie alle paar Stunden ihr Fläschchen brauchten. So war es gut, dass die Familie so groß war und jeder mithalf so gut er konnte.
Alessio, der sich sorgte, dass es den Pferden draußen im Garten zu kalt sein könnte, entfachte ein Lagerfeuer. Seine Mutter fand die Idee gar nicht gut, denn sie hatte die Befürchtung er könnte Feuer fangen. Tausende Male ermahnte sie ihn daher, sehr vorsichtig zu sein.
Alessio war vorsichtig und schon bald loderte ein prächtiges Feuer an der Feuerstelle. Die beiden Fohlen sahen ihm neugierig zu wie er begeistert Holz nachlegte.
Dann kümmerte sich der Junge um die Ställe. Freiwillig hatte er sich bereiterklärt das Stroh zu verteilen, um den Tieren ihre erste Nacht besonders bequem zu machen.
Am nächsten Tag kümmerte sich Aurora wieder einmal um die Haltbarmachung ihrer Ernte. Sie verbrachte Stunde um Stunde im Gewächshaus, um dort das Obst und Gemüse zu waschen, schnippeln und einzukochen.
Irgendwann war sich tatsächlich fertig. Sie war zwar sehr müde, aber glücklich und konnte über eine große Anzahl an Vorratsgläser blicken.