"Ich weiß es nicht." Tiefe Sorge sprach aus Malinas Stimme. "Ich habe noch nie davon gehört, dass das Meer die seinen nicht wieder aufnimmt."
"Ihrem Vater wäre es damals fast auch passiert das er verdorrte, doch ihn hat das Meer wieder zu sich genommen und regeneriert. Alles, was wir im Moment tun können, ist sie feucht zu halten." Neugierig schaute Malina ihn an. "Wie kommt es das du noch so jung bist, du siehst aus als wäre keine Zeit vergangen." Marco erzählte ihr mit knappen Worten was geschehen war.
Malina hatte Selenias Kopf auf ihren Schoss gebettet. Nachdenklich betrachtete Marco beide, die Ähnlichkeit war verblüffend. "Selenia ist deine Tochter, nicht wahr?!" Es war mehr eine Feststellung denn einer Frage.
"Ja sie ist meine Tochter", erwiderte Malina "und du kannst dir sicher denken, dass ich nicht begeistert war als sie mir erzählte mit wem sie hier ihre Zeit verbracht hatte." Marco senkte den Kopf "Das wäre ich an deiner Stelle sicher auch nicht gewesen." antwortete er leise und warf einen wehmütigen Blick zu Selenia hin. Malina schüttelte den Kopf als sie seinen Blick bemerkte. "Sie weiß nicht, dass ich das Mädchen aus deiner Geschichte bin und so sollte es auch bleiben."
Er watete endlich aus dem Wasser und ließ sich auf den Sand nieder "Es tut mir noch heute leid, ich habe dir nie weh tun wollen." Malina warf ihm einen kurzen Seitenblick zu "Selenia hat mir die Geschichte mit Esra erzählt und ich denke, er hat dir damals nicht nur Alkohol in deine Cola geschüttet."
Verwundert schaute Marco sie an "Was meinst du damit?" "Ich habe mich damals gefragt, warum du so anders warst. Im Laufe der Zeit habe ich erlebt, dass Alkohol zwar die Hemmungen senkt, aber dass die Sims sich immer ihrem Charakter entsprechend verhalten, du aber warst an jenen Abend wie von Sinnen." Marco schluckte als sie so gelassen davon sprach. "Als Selenia mir dann erzählte, dass es Esra war der dich betrunken gemacht hatte, war mein erster Gedanke das er dir, was Schlimmeres als Alkohol untergejubelt hat, das hat er nämlich auch mit Juliette gemacht, um sie ins Bett zu kriegen." fuhr Malina fort.
"Ich denke, Esra wollte dich wegen irgendwas aus dem Weg habe." überlegte Malina "Er hat sich das Notizbuch mit meinen Kompositionen unter den Nagel gerissen und damit Karriere gemacht." erwiderte Marco.
"Verstehe, nun du warst schon immer beliebter bei den Mädchen wegen deiner Musik als er." überrascht schaute er sie an "Ich? Beliebt bei den Mädchen?" Malina lachte leise "Oh Marco, du bist immer noch genauso weltfremd wie damals. Übrigens was hat Esra gesagt als er dich verjüngt wieder gesehen hat?" "Hat er nicht, wir sind wegen Selenia kurz aneinander geraten, dabei bin ich ihn auch gleich wegen meines Notizbuches angegangen, danach hieß es er sei aufs Festland gezogen. Er hatte wohl angst das ich ihn nach all der Zeit doch noch auffliegen lasse." Marco zuckte mit den Schultern. Esra interessierte ihn herzlich wenig.
Marco blickte auf Selenia, "sie ist dir sehr ähnlich, nur sehr viel unbeschwerter." Malina lächelte "Sie hatte auch eine unbeschwerte Kindheit."
"Wenn ..., wenn diese Geschichte damals ... nicht gewesen wäre, hätte ich eine Change bei dir gehabt?" Eigentlich spielte es keine Rolle mehr, dennoch hätte er es gern gewusst. "Vielleicht, wenn es Simon nicht gegeben hätte", antwortete Malina milde lächelnd. "Verstehe", erwiderte Marco nur.
"Und Marco, wenn es dir ein Trost ist, du hast mir damals nicht weh getan, jedenfalls nicht so wie du zu glauben scheinst." Marco schaute sie überrascht an "aber, aber ich bin über dich hergefallen!" Malina schüttelte den Kopf "nicht ganz, du hast dich ziemlich unmöglich benommen und mir damit einen gehörigen Schrecken eingejagt, aber mehr ist nicht gewesen. Wir beide hatten damals einen Schutzengel der uns vor schlimmeren bewahrt hat. Du standest damals mit Sicherheit unter Drogen und warst nicht du selbst. Es wird Zeit das du dir die Sache verzeihst. Selenia hat mir viel von der Zeit mit dir erzählt, glaub mir, du hast keinen versteckten schlechten Kern, ganz im Gegenteil."
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