Es wurde eine sehr, sehr lange Party. So lange, dass es sogar schon wieder hell wurde im Paradies.
Daniele war geschafft. Er hatte genug und wollte nur noch ins Bett. Noch immer waren sehr viele Gäste da, doch das war ihm jetzt wirklich egal. Er war so müde und hoffte nur, dass ihn die laute Musik, die aus den Boxen dröhnte, ihn auch schlafen ließ.
Sarah war auch noch da. Leider hatte sich keine Möglichkeit ergeben mit Alessandro allein zu sein. Sie trauerte der verpassten Chance nach, denn sie war sich bewusst, dass es die letzten Tage waren, mit ihm zusammenzukommen, weil sie selbst bald zur Uni gehen würde und so wie es aussah, hatte auch Alessandro sich dazu entschlossen zur Uni zu gehen. Allerdings war seine ganz woanders…
Ein paar Tage später, von den Strapazen der durchzechten Nacht hatten sie sich inzwischen erholt, waren die Mitglieder der Familie de Monte auf dem Weg zur Schule, die Alessandro noch bis vor wenige Tage besucht hatte. Heute würde er sein Abschlusszeugnis bekommen und nicht nur Nino war gespannt, denn er wusste, dass sein Sohn nicht der fleißigste Schüler gewesen war. Immerhin hatte er einen Abschluss erreicht!
Sie waren spät dran. Alle anderen waren offenbar schon hineingegangen, also beeilten sie sich, um auch ihre Plätze einzunehmen. Kurz danach begann bereits die feierliche Zeremonie, bei denen die Absolventen einzeln vorgerufen wurden, um ihnen die Zeugnisse auszuteilen.
Alessandro war erleichtert, als er sein Zeugnis endlich in der Hand hatte. Er lief nach draußen und warf es jubelnd in die Luft. Seine Brüder klatschten Beifall.
Locker und lässig fing er es mit einer Hand wieder auf.
Nach der festlichen Zeugnisübergabe gingen sie alle noch etwas zusammen essen.
Bereits am nächsten Tag rief Alessandro den Umzugsdienst an, der ihn und seine Sachen in den kommenden Tagen zur Uni bringen sollte. Jetzt, da es ernst wurde, hatte er doch ein bisschen Muffensausen. Aber das ließ sich nun nicht mehr ändern.
Dann war es soweit. Alessandro hatte seine Koffer gepackt, der Umzugswagen war beladen und es blieb ihm nur noch, sich von seinen Eltern für die nächsten Monate zu verabschieden. Nachdem er allen Familienmitgliedern eine gute Zeit gewünscht hatte, bestieg er den Beifahrersitz des Umzugswagens und wurde zur Uni-Stadt gebracht.
Alessandro hatte sich ein Studentenwohnheim als sein neues Zuhause ausgesucht. Seine Eltern hätten sich zwar locker das Geld für ein Haus ganz für ihn allein leisten können, doch das wollte Alessandro nicht. Er mochte die Einsamkeit nicht besonders und freute sich schon darauf, neue Leute kennenzulernen.
Auf der Infotafel las er zunächst, ob es irgendwelche interessanten Informationen für ihn als Neuling gab. Vielleicht würde irgendwo eine Party stattfinden. Das wäre jetzt genau das, was er brauchte. So richtige Lust schon wieder die Schulbank zu drücken, hatte er nämlich nicht.
Tatsächlich fand in den nächsten Tagen eine große Party anlässlich der Neuankömmlinge statt. Alessandro notierte sich schnell alle wichtigen Daten und wollte in sein Wohnheim
gehen, wo er ab sofort wohnen würde. Da fiel sein Blick auf ein Mädchen, das ihn sofort in den Bann zog.
Alessandro stellte sich der jungen Frau mit der ungewöhnlichen Haarfarbe vor. Danka hieß sie und besuchte die Kurse für die Schönen Künste. So ein Zufall. Er hatte sich ebenfalls für das Studium der Schönen Künste eingeschrieben. Das war noch das Fach, das ihm am meisten liegen würde. Das hatte zumindest der Studienberater gesagt. Ob er Recht behalten würde, müsste sich wohl noch zeigen.
Am Nachmittag fand die Einführungsveranstaltung im Haupthaus statt, zu der alle neuen Studenten kommen mussten, um ihre Stundenpläne und ein paar Studenten-Goodys zu erhalten. Diese Veranstaltung ging nicht sehr lange und so konnte er sich in der großen Aula noch ein wenig die Infostände der einzelnen Verbindungshäuser ansehen.
Zudem standen dort mehrere Tischkicker herum, an denen er mit einem Professor ein wenig Zeit verbrachte. Glücklicherweise würde erst am nächsten Tag der Ernst des Lebens beginnen. Später wollte er dann sein neues Zimmer einrichten.