Es schneite nun schon seit mehreren Tagen und laut dem Wetterbericht sollte sich dies auch in den nächsten Tagen nicht ändern. Da die Arbeit getan war, verbrachten die Bewohner Apaloosa Plains ihre Zeit in den Häusern und jeder der einen Kamin sein Eigen nennen konnte, hatte es sich davor bequem gemacht.
Bei Familie Jones war das Feuer jedoch bereits aus und der Großteil der Familie hatte sich ins Bett gekuschelt. Doch nanu? Wer ist dieses gefleckte Kerlchen? Handelt es sich hierbei um ein neues Familienmitglied, das nun auf dem Weg zu seinem Napf ist?
Vorbei an Nicola, der sich noch einen späten Snack genehmigt hatte, stolzierte der Dalmatiner an ihm vorbei und bediente sich aus der Spielzeugkiste - Tobys Spielzeugkiste.
Woher der gefleckte Vierbeiner kam, konnte niemand sagen. Er war aber sehr gepflegt und so konnte es sich bei dem Hund unmöglich um einen Streuner handeln.
Chiara, die gerade von draußen hereingekommen war, weil sie noch einmal nach den Pferden gesehen hatte, begrüßte das Tier, das nicht zum ersten Mal im Jones-Haushalt herumspazierte.
Spotty – den tatsächlichen Namen kannten die Jones natürlich nicht – fühlte sich hier ausgesprochen wohl. Immer war jemand da und kümmerte sich um einen. Und hier hatte er auch jede Menge neue vierbeinige Freunde gefunden.
Neugierig schnüffelte Spotty an Chiaras Hand. Ob sie wohl ein Leckerchen für ihn hatte? Klar hatte Chiara ein Leckerchen parat und schwupps, war es auch schon in Spottys Maul verschwunden.
Am nächsten Tag fuhren die Kinder mit dem Bus zur Schule. Bei diesen Schneefällen war das für den Fahrer aber nicht sehr einfach und so atmeten alle durch, als sie endlich vor der Schule angekommen waren und ihnen nichts passiert war.
Merkwürdig. Die Schule lag völlig verlassen vor ihnen. War denn außer ihnen überhaupt noch jemand da?
Tatsächlich ließ sich keine der großen Eingangstüren öffnen. Isabella prustete die eingeatmete Luft hörbar aus. Das durfte nun wirklich nicht wahr sein. Sie hätte ausschlafen können, wenn sie gewusst hätte, dass die Schule wegen der starken Schneefälle ausfiel.
Und warum war der Busfahrer gar nicht informiert?
Da sie nun schon einmal hier war, entschied Isabella einen Schneemann zu bauen. Vielleicht würde noch einer ihrer Freunde vorbeikommen.
Isabella war so in ihre Arbeit versunken, dass sie um sich herum überhaupt nichts mitbekam.
So bekam Isabella auch gar nicht mit, dass sich mehrere Wildpferde bis in die Stadtmitte von Apaloosa Plains verirrt hatten. Dies war ein besonderes Schauspiel, das vor allem im Winter vonstattenging. Dann nämlich kamen die Pferde, um nach Nahrung zu suchen, die von den Sims achtlos weggeworfen worden war.
Während Isabella noch immer vor der Schule ausharrte, hatte sich Tomaso etwas ganz anderes ausgedacht. Froh darüber, nicht still auf dem Stuhl sitzen zu müssen, hatte er den Weg in Richtung Friedhof eingeschlagen. Er gruselte sich im Gegensatz zu seiner Schwester und so manchem seiner Freunde überhaupt nicht vor diesem Ort und gerade jetzt, da alles eingeschneit war, war auch hier alles schön anzusehen.
So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Tomaso auf das Mausoleum zu. Er war aufgeregt und freute sich, die geheimen Gänge zu erkunden. Ob er wohl irgendetwas Aufregendes finden würde?
Gespannt drückte er die Klinke der Türe herunter und schickte ein Stoßgebet in Richtung Himmel. „Hoffentlich ist nicht abgeschlossen“, dachte der kleine Abenteurer. Doch er hatte Glück und so konnte der Junge das alte Gemäuer betreten und war kurz darauf im Inneren verschwunden.
Unterdessen war Spotty wieder in seinem Element. Erneut hatte er sich im Jones-Haushalt eingeschlichen und scharwenzelte um die Bewohner herum. Paul wurde von ihm im Schlafzimmer überrascht und sofort in ein Spiel verwickelt.
Als Paul den gefleckten Hund nach draußen geschickt hatte, lief Spotty Toby über den Weg. Der Schnee war schon ziemlich hoch, so dass die Hunde tief einsanken. Freudig begrüßte Spotty Toby.
Auch Toby war begeistert, denn er mochte Spotty und hatte kein Problem damit, dass dieser von Zeit zu Zeit auch mit seinen Spielsachen spielte. Sie unterhielten sich eine ganze Weile, bis Tobys Hunger zu groß wurde und er sich drinnen über seinen Napf hermachte.
Es begann bereits zu dämmern, als auch Isabella endlich den Weg nach Hause fand. Sie war den ganzen Tag draußen unterwegs gewesen und war nun ziemlich durchgefroren. Isabella
wurde von Spotty begrüßt und so streckte sie ihm die Hand entgegen, damit dieser an ihr schnuppern konnte.
Zärtlich kraulte Isabella dem Hund den Hals. „Na, du Strolch. Bist du wieder von zuhause weggelaufen? Vielleicht kannst du ja bei uns wohnen. Das wäre toll.“ Freudig wedelte Spotty mit dem Schwanz. Das würde ihm auch gefallen…