Aurora kümmerte sich wieder einmal hingebungsvoll um einen ihrer Enkel. Elia kuschelte sich eng in Omas Arm, bevor er von ihr wieder in sein Bettchen gelegt wurde.
So gerne sie Zeit mit Alessio und Elia verbrachte, hatte Aurora auch noch ihre Pflanzen, die ihre Aufmerksamkeit einforderten.
Als sie mit der Gartenarbeit fertig war, ging Aurora zum Briefkasten, um nachzusehen, was die Postbotin wohl gebracht hatte.
Tatsächlich platzte der Postkasten fast aus allen Nähten.
Alessio war allein in seinem Kinderzimmer. Am Spieltisch baute er kleine Türmchen mit den Holzklötzen, die er immer wieder umwarf, um sie aufs Neue aufzustapeln.
Nellie versorgte ihren Zweitgeborenen, gab ihm ein Fläschchen und spielte ein wenig mit ihm. Als er quengelig wurde, legte sie ihn in sein Bettchen, wo er schnell einschlief.
Einige Wochen später war morgens alles weiß, weil es in der Nacht geschneit hatte. Alles sah friedlich aus - wie in Watte gepackt - und die Geräusche drangen nur gedämpft ans Ohr.
Matteo war mit weiteren Ermittlungen beschäftigt. Noch immer war es ihm nicht gelungen, Georg, dem Ex-Freund seiner Schwester Gianna, der in dunkle Geschäfte verwickelt war, das Handwerk zu legen.
Bei seinen Befragungen hatte Georg sämtliche dubiosen Machenschaften immer weit von sich geschoben. Dabei tuschelten die meisten Bewohner hinter vorgehaltener Hand, in was er alles verstrickt war.
"Ach komm, Matteo! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich krumme Sachen mache! Du hörst viel zu viel auf die anderen Leute. Wahrscheinlich bist du nur sauer auf mich, weil das mit Gianna und mir nicht funktioniert hat!" Matteo ließ sich nicht weiter dazu aus. Die Sache von damals war längst vergessen und sein Interesse an Georg war rein geschäftlicher Natur.
Zurück am heimischen PC tippte er seinen neuesten Bericht ab, um ihn nach dem Wochenende seinem Chef vorzulegen. Unweigerlich musste er wieder an das Gespräch denken und schüttelte den Kopf. "..., dass es mit Gianna nicht geklappt hat! Pah!
Hintergangen hat sie der Mistkerl!" Er hatte sich unglaublich zusammenreißen müssen, dem Idioten nicht doch noch eine zu zentrieren. Doch auf das Niveau wollte er sich dann doch nicht herunterlassen.
Noch einige Wochen später lag überall Schnee und es war kalt. Es sah nicht so aus, als würde der Frühling in nächster Zeit Einzug halten. Da die Temperaturen auch tagsüber nicht weit über dem Gefrierpunkt lagen, verkrochen sich die Bewohner Monte Vistas hauptsächlich in ihren Häusern.
Die kalten und ruhigen Tage hatten Luca dazu veranlasst, sich Gedanken um ihren nächsten Urlaub zu machen. Natürlich wollte er mit Aurora wieder nach Champs les Sims, wo sie wieder nach ihrem Häuschen sehen wollten.
Luca griff zum Telefon, um sich nach einem Flug zu erkundigen. Er hatte wieder eine Idee und war sicher, dass Aurora das gefallen würde.
Wie gewohnt fand er seine Frau im Gewächshaus. Aurora hatte nachgesehen, ob die Heizung lief, damit ihre Pflanzen in der kalten Jahreszeit auch ja keinen Schaden davontrugen.
"Aurora, mein Schatz“, begann Luca. "Ich habe mir Gedanken über unseren diesjährigen Urlaub in Frankreich gemacht und bereits drei Flüge gebucht."
"Drei Flüge?" sie sah Luca fragend an. Als dieser ihr erklärte, dass er gerne ihren Enkel Alessandro mitnehmen wolle, war Aurora gleich Feuer und Flamme.
"Das ist eine wundervolle Idee! So haben wir die Gelegenheit ihn mitzunehmen, bevor er eingeschult wird." Nun freuten sich die Großeltern gleich doppelt auf den Urlaub und konnten kaum abwarten, dass Alessandro bald endlich Geburtstag hatte.