Lisa hatte unter ihrem Bett nach Monstern geschaut. Sie war froh, dass sie keine finden konnte. Nicht auszudenken, wenn da irgendetwas gewesen wäre, das ihr Angst gemacht hätte.
So konnte sie ganz beruhigt unter ihre Decke schlüpfen und schlafen, denn morgen musste
sie früh aufstehen. Leider musste sie in die Schule.
Auch Marco lag bereits selig schlummernd in seinem
Bett.
Leider traf das nicht auf Laura zu, die wieder spät von ihrem Teilzeitjob im Supermarkt
nach Hause gekommen war. Eigentlich hatten sie sturmfrei, denn ihre Mutter war zu einem
Kongress für Schriftsteller gereist, wohin Richard sie begleitete.
So saß Laura also erneut mitten in der Nacht da, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Sie
wusste, dass ihr das alles langsam zu viel wurde. Trotzdem biss sie die Zähne zusammen und machte einfach weiter.
Einige Tage später, Gianna und Richard waren längst wieder zurück, hatte Richard Geburtstag. Natürlich durfte eine Geburtstagstorte nicht fehlen. Als er die vielen Kerzen auf der Torte sah, musste Richard kurz schlucken. Es half alles nichts. Früher oder später wurde schließlich jeder älter.
Richard überlegte, was er sich denn wünschen könnte und holte tief Luft.
Langsam und gleichmäßig ließ er die angestaute Luft entweichen und blies die Kerzen aus.
Dann begann auch schon die Verwandlung zum Erwachsenen.
Richard sah noch genauso jung aus wie zuvor, hatte sich allerdings von seinem Zopf getrennt. Als Direktor der Schule fand er diesen nicht mehr so passend. Dennoch ließ er sich die Haare nicht allzu kurz schneiden. Er fand, dass diese Frisur ein ganz guter Kompromiss war.
Mit dem älter werden fiel ihm auf, dass er sich schon so lange keine Zeit mehr genommen hatte, um ein wenig an seiner Staffelei zu malen. Es war von seinem Vorgesetzten immer erwartet worden, dass er auch nach der Schule oder an den Wochenenden Vorlesungen hielt. Nur so konnte man auf eine Beförderung hoffen.
Lange brauchte er aber nicht, um wieder ein Gefühl für die Farben und die Leinwand zu bekommen und so entstand ein wunderbares Bild, das einen sofort in Urlaubstimmung versetzte.
Gianna war zur gleichen Zeit ebenfalls fleißig und gerade dabei einen ihrer Romane fertig zu stellen. Dabei vergaß sie wie immer völlig die Zeit.
Richard bekam einen Anruf von seinem Vorgesetzten. Wieder wollte er, dass Richard zusätzliche Aufgaben erledigte. Dieser Kerl konnte nie genug bekommen.
Die Aufgabe, er solle sich in der Logikfähigkeit steigern, nahm er sogleich in Angriff und setzte sich an sein Schachbrett. Zwar war niemand da, der mit ihm spielte, dennoch konnte er die verschiedenen Züge üben.
Er grübelte und grübelte. Doch irgendwann fiel doch noch der Groschen.