Alessandro saß bereits am Morgen vor dem Fernseher. Er sah sich nichts Besonderes an, sondern zappte nur durch die Kanäle. Im Moment ließ er sich von einer Kochsendung berieseln. Plötzlich rief sein Vater nach ihm.
Er fand ihn schließlich im Kinderzimmer der beiden Kleinen, Gino auf dem Arm haltend. „Was ist los, Dad?“ fragte er.
„Was machst du gerade?“ fragte Nino zurück. Als er die Antwort hörte, verschlechterte sich seine Laune zusehends.
„Hast du nicht auch etwas Sinnvolles zu tun? Du könntest dich auch Mal im Haus nützlich machen, statt immer nur vor der Glotze zu sitzen.“ Nino redete sich sichtlich in Rage.
Dies steigerte sich noch, als er eine laxe Antwort von Alessandro erhielt. Er war ohnehin noch sauer, dass er bei dessen letztem Streich einige Daten auf dem Computer verloren hatte.
Abwehrend hob Alessandro die Hände und wollte sich rechtfertigen, doch er kam praktisch nicht mehr zu Wort.
Nino beruhigte sich langsam wieder und sprach nun viel leiser. Doch gerade was er sagte, ließ Alessandro innerlich zittern. Wenn sein Verhalten sich nicht mehr bessern würde und er weiterhin nur Blödsinn im Kopf hätte und damit die Familie tyrannisierte, dann könne er sich schon Mal darauf einrichten, für die nächsten Jahre die Militärschule besuchen zu müssen. Damit ließ er Alessandro stehen und verließ mit Gino das Zimmer.
Ninos Worte hatten gewirkt. Alessandro schlich in sein Zimmer und holte seine Schulsachen. Damit setzte er sich an den Esszimmertisch, weil der Schreibtisch gerade mit allem Möglichen vollstand und einer Müllhalde glich.
Er machte sich gleich an die Arbeit, denn er wollte seinen Vater nicht noch mehr verärgern.
Trotzdem wurmte es ihn. Seine Zeit hätte er gerne sinnvoller genutzt…
Wenige Tage später wurde Nino erwachsen. Da es ein gewöhnlicher Wochentag war, wurde nicht gefeiert. Nino war das ohnehin nicht so wichtig.
Dann kam eines der wichtigsten Ereignisse im Leben eines Teenagers. Der Abschlussball! Ein Freund Alessandros, dessen Eltern unglaublich reich waren, kam mit einer weißen Limousine, um seinen Kumpel abzuholen.
Alessandro staunte nicht schlecht und stieg schnell ein. Eine Verabredung hatte er nicht ergattern können, aber das machte ihm auch nichts aus. Vielleicht würde sich vor Ort etwas ergeben.
Kurze Zeit später feierte die Familie de Monte in Sunlit Tides erneut einen Geburtstag. Sebastiano wurde zum Schulkind und Melody nahm den Jungen auf den Arm, damit er seine Kerzen auf der Geburtstagstorte auspusten konnte.
Zuerst holte der Knirps tief Luft, dann blies er los.
Danach setzte Melody ihren Zweitjüngsten auf den Boden, wo kurz darauf die Verwandlung begann.
So schnell wie es begonnen hatte, hörte es auch wieder auf und vor allen stand das Schulkind.