In Sunset Valley hatte Richard seine Kollegen zu einem Meeting zu sich nach Hause eingeladen. Sie hatten sich nicht in der Schule treffen wollen, sondern in netter Umgebung besprechen wollen, welche Noten die einzelnen Schüler bekommen sollten. Da dies recht lange dauern würde, hatte jeder von ihnen auch etwas zum Essen mitgebracht, über das sie sich in den Pausen hermachten. Natürlich durften sich auch die restlichen Familienmitglieder davon bedienen.
Richard unterhielt sich mit allen seinen Kolleginnen, um genau wissen zu können, wo sie die Stärken ihrer Schüler sahen. Schließlich sollten die Noten gerecht sein.
Auch Gianna, die einige der Lehrerinnen ihrer Kinder kannte, unterhielt sich mit ihnen, während sie ebenfalls eine Mahlzeit zu sich nahm.
Die Kinder waren bei der eigentlichen Besprechung nicht dabei und waren hinausgeschickt worden. Sie sollten nicht mitbekommen, was über sie und ihre Klassenkameraden im Einzelnen gesprochen wurde.
Später, als Richard gerade dabei war, seine Kollegen zu verabschieden, räumte Gianna bereits alles auf.
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Einige Tage später flatterte eine Einladung für Richard ins Haus. Sie war von einer Bekannten, Agnes Knautschgesicht, die er schon länger kannte, seit er in Sunset Valley lebte und er nahm sie gerne an. Sie hatte Geburtstag und lud alle ein mit ihr zu feiern.
Es war nett, einmal nicht über die Schule reden zu müssen und so genoss Richard, der bereits zum Schulleiter aufgestiegen war, den Abend sehr.
Anges verwickelte ihn immer wieder in ein Gespräch, wobei sie es tunlichst unterließ, sich nach Gianna und den Kindern zu erkundigen.
Richard fiel das zunächst auch gar nicht auf und er war wie immer sehr freundlich zu ihr.
Plötzlich machte Agnes allerdings Anstalten sich ihm an den Hals zu werfen und ihn zu küssen. Damit hatte er nicht gerechnet und wies sie freundlich, aber entschieden zurück.
Enttäuscht wich sie zurück und schien gleich darauf in Tränen ausbrechen zu wollen. Sie hatte gehofft, keine Zurückweisung zu bekommen und hatte sich eingeredet, Richard würde, wie sie empfinden.
Richard entschuldigte sich bei ihr, erklärte, dass er seine Frau liebe und ihr treu bleiben wolle und dass sie aber gerne befreundet sein könnten, auch wenn die Situation jetzt irgendwie merkwürdig wäre.
Richard blieb dann auch nicht mehr allzu lange auf der Party. Die Lust war ihm vergangen, denn es spukte ihm zu viel im Kopf herum. Also fuhr er nach Hause.
Einige Tage später wurde Richard von Laura gefragt, ob er ihr nicht das Autofahren beibringen könne. Sie war nun schon ein Teenager und würde, wie ihre Klassenkameraden, gerne mit dem Auto zur Schule fahren.
Richard wollte das gerne tun, bat Laura aber darum bis zum Wochenende damit zu warten. Unter der Woche habe er dazu einfach keine Zeit.