Alessio saß in seinem Hochstuhl und hatte einen Teller voll mit Babybrei vor sich stehen. Da ihn Mama dann allein ließ, um irgendwas zu erledigten, überlegte er nicht lange.
Schwups, schon war sein Händchen im Brei. Mmmh, das fühlt sich großartig an. Genüsslich schleckte er seine Hand, die er in den Teller gesteckt hatte, ab.
Dieser Blick ist schön herausfordernd. Na, sagt jemand was dagegen, dass ich das jetzt mache?!
Und schon wird wieder am Finger geschleckt und gelutscht.
Schließlich kam aber Mama Nellie doch wieder und hat ihm kurzerhand den Teller weggenommen – natürlich erst, als Alessio ohnehin nichts mehr essen wollte.
Alessio genoss vor allem die Zeiten, wenn sein Opa mit ihm spielte und sie gemeinsam auf dem Boden des Kinderzimmers saßen.
Von seinem Opa konnte er nämlich besondere Dinge lernen, die ihm nicht einmal sein Papa zeigte, der ohnehin immer sehr viel arbeiten musste. Waren Matteos normale Dienstzeiten vorbei, wurde er oft auch noch in seiner Freizeit angerufen, um geheime Aufträge zu erledigen.
Deshalb hatte Matteo auch extra einen Tag Urlaub eingereicht, als Nellies und sein Hochzeitstag anstand. Er wollte endlich mal wieder einen romantischen Abend mit seiner Liebsten erleben.
In einem kleinen Bistro in der Stadt hatte er einen Tisch reserviert, wo sie gemeinsam zu Abend aßen.
Natürlich war das nicht alles, was Matteo für den Abend organisiert hatte.
Nach dem Abendessen gingen sie ins Kino. In der Abendvorstellung zeigten sie einen Film, den Nellie immer besonders gerne sah und Matteo hatte extra Karten besorgt, obwohl er mit romantischen Filmen nicht viel anzufangen wusste.
Nach der Vorstellung war es noch nicht allzu spät und so setzten sie sich nebenan in die Eisdiele, wo eine freundliche Bedienung ihre Bestellung aufnahm.
Dort genossen sie neben den beiden Eisbechern ihre Zweisamkeit.
Mit einem langen Kuss bedankte sich Nellie bei ihrem Mann für den wunderschönen Abend.
Luca de Monte befand sich zur gleichen Zeit an einem weniger romantischen Ort. Ein alter Freund von ihm war verstorben und er hatte sich zum Friedhof begeben, um ihm an seinem Grab einen Besuch abzustatten. Es war nicht leicht für ihn, denn es machte ihm sein eigenes Alter umso bewusster. Er hoffte jedoch, dass ihm noch ein paar schöne Jahre mit seiner Aurora und der restlichen Familie blieben.