Daniele war nach der Schule mit einer Klassenkameradin nach Hause gekommen. Gemeinsam saßen die beiden am Tisch im Esszimmer, um ihre Hausaufgaben zu erledigen.
Dabei stellte sich Daniele wohl besser an, denn er war bereits fertig, als seine Schulfreundin noch immer über ihren Aufgaben saß.
„Beeil dich mal, sonst haben wir gar keine Zeit mehr zum Spielen“, maulte Daniele herum.
Lange musste er jedoch nicht warten und sie war ebenfalls fertig. Dann gingen sie nach oben in das Zimmer der Kleinen, wo sie mit dem Schaukelpferd und am Spieltisch spielten.
Daniele schämte sich nicht, dass er Besuch von einem Mädchen bekommen hatte. Ja, Lizzy war kein typisches Mädchen wie die anderen aus seiner Klasse. Sie liebte die Herausforderung und war sich für nichts zu schade. Deshalb mochte er sie gerne. In manchen Dingen steckte sie sogar einige der Jungs in ihre Tasche.
Das zeigte sich auch jetzt wieder, als Lizzy auf dem Schaukelpferd saß und hin und her wippte. Immer schneller und schneller wurde sie und manch jemand würde sich bei diesem Anblick Sorgen machen, sie könne stürzen. Lizzy jedoch hatte sichtlich Spaß und verschwendete keine Gedanken an einen möglichen Sturz.
Nino war bereits von der Arbeit zurückgekommen und war sehr hungrig. Deshalb hatte er schnell im Kühlschrank nachgesehen, was es dort noch an Essbarem gab. Er entschied sich für Schokowaffeln, die er dort fand.
Als er einen Bissen genommen hatte, blieb ihm dieser wortwörtlich im Halse stecken. „Oh mein Gott! Was ist das denn? Wer hat die Waffeln verbrochen?“
Melody, die ebenfalls im Esszimmer war, klärte ihn darüber auf, dass es die ersten Kochversuche seines ältesten Sohnes waren.
„Sie sind etwas angebrannt!“ meinte Melody nur. Inzwischen hatte Nino auch bemerkt, dass es eben keine Schokowaffeln waren, sondern normale, die einfach viel zu lange ausgebacken worden waren. Sie waren scheußlich!
Daniele, dessen Besuch inzwischen nach Hause gegangen war, hatte währenddessen ganz andere Probleme. Er hatte sich nach dem Spielen eine erfrischende Dusche gönnen wollen, bevor er dann ins Bett gehen musste.
Hierbei machte er jedoch eine etwas unerfreuliche Entdeckung.
„Alessandro!“ schrie er. „Wenn ich dich erwische!“ Daniele sah sich das Unglück im Spiegel an. Knallgelb waren seine Haare und Augenbrauen. Er war auf den Streich seines Bruders hereingefallen.
Glücklicherweise waren Danieles Haare nach einer erneuten Dusche wieder normal und nichts deutete noch auf diesen unerfreulichen Zwischenfall hin. Trotzdem war er sauer und er würde künftig erst genau schauen, bevor er duschte.
Am nächsten Morgen, alle anderen schliefen noch, war Alessandro bereits wieder für Schandtaten bereit. Diesmal hatte er sich den Computer im unteren Arbeitszimmer ausgesucht. Vorsichtig schaute er sich um, ob nicht doch schon jemand wach war und seine Pläne durchkreuzen würde.
So, schnell einige Tasten gedrückt und dann müsste sich nur noch ein „Opfer“ finden, das auf seinen Streich hereinfallen würde.
Alessandro beeilte sich, den Computer auszumachen, damit niemand bemerkte, dass er sich an dem Gerät zu schaffen gemacht hatte.
Am Nachmittag traf es Nino, der von der Arbeit gekommen war und noch ein wenig an seinem Forschungsbericht arbeiten wollte. Er schaltete den Computer ein was mit einem Piepsen quittiert wurde. Daran war nichts Ungewöhnliches.
Mit einigen Klicks erreichte Nino das Laufwerk, auf dem sein Bericht abgespeichert war.
Ein weiterer Doppelklick und plötzlich erschien eine Fratze auf dem Monitor und ein ohrenbetäubendes Heulen war zu hören. Nino fuhr der Schreck ordentlich in die Knochen und er wäre beinahe vom Stuhl gefallen.
Dann sah er nur noch, wie sämtliche Datei-Icons wie ein leichter Sommerregen nach unten rieselten, bevor der Monitor schwarz wurde und der PC keinen Mucks mehr tat.
Es war klar, wer dafür verantwortlich war und Nino schwor, dass dies nicht ungestraft bleiben würde.