„Nicola! Nicola, komm‘ bitte sofort zu mir ins Esszimmer!“ hörte er seine Mutter rufen, als er gerade in seinem Zimmer seine Hausaufgaben erledigt hatte und die Sachen wegpackte. Er stöhnte. Hatte er irgendetwas falsch gemacht? Eigentlich war er sich keiner Schuld bewusst, dennoch blickte er seine Mutter unsicher an, als er vor ihr stand.
Seine Mum hatte jedoch eine Überraschung für ihn. Schnell berichtete sie ihm von Mr. Thomsons Entscheidung Toby wegzugeben und seiner Idee, dass dieser bei ihnen unterkommen könne. Natürlich hatte Chiara zuvor alles mit Paul besprochen, der nichts einzuwenden hatte.
Nicola war glücklich. Jetzt würde er bald einen eigenen Hund haben. Er fand es zwar traurig, dass Toby sein Herrchen nicht mehr sehen würde, doch er würde seinen neuen Freund sicher gut trösten können.
Was Nicola nicht mitbekommen hatte, war, dass Mr. Thomson Toby bereits vorbeigebracht hatte. Er wollte keine dramatischen Abschiedsszenen und hatte nur schnell all die Sachen von Toby auf die Veranda gestellt, seinen treuen Begleiter fest umarmt und war eilig verschwunden, damit niemand seine feuchten Augen sehen konnte.
Wie aufs Stichwort war nun Toby ins Esszimmer gekommen, eine Zeitung im Maul.
Zwar kannten sich die beiden bereits vom Reitstall, doch Nicola ging behutsam auf Toby zu und ließ ihn an seiner Hand schnuppern. Langsam näherte sich das Tier.
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Später am Tag ertappte Nicola sein neues Haustier dabei, wie er einen Stuhl anknabberte. Oha, das ging ja gut los. Seine Eltern würden ganz und gar nicht begeistert sein, wenn Toby bereits am ersten Tag alles kurz und klein biss.
„Nein, Toby, nein.“ Nicola hob mahnend die Hand und Toby schien zu verstehen. Nicola hoffte, dass dies das erste und letzte Mal gewesen sei, dass Toby so zerstörerisch war.
Am nächsten Tag, es war Sonntag, verbrachten Nicola und Toby viel Zeit draußen bei den Ställen.
Dort spielte Nicola mit Toby Tauziehen.
Dabei stellte er fest, dass Toby ganz schön kräftig war. Nun ja, er war schließlich auch ein großer Hund. Ein Rhodesian Ridgeback, mit dem er jede Menge Spaß hatte.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang kamen die beiden zum Haus der Jones zurück. Paul kümmerte sich gerade um Fiore.
Am frühen Abend saß Toby draußen vor der Haustüre und wartete. Es war ein trauriger Anblick, denn allen war klar, auf wen er da wartete. Doch Mr. Thomson würde nicht kommen, was der Hund nicht wissen konnte.
Armer Toby.
Später am Abend holte Nicola den immer noch wartenden Toby zu sich herein und streichelte ihn lange. Er sprach mit ihm und versuchte so, den traurigen Vierbeiner zu trösten.
Irgendwann ging Nicola in sein Bett und Toby legte sich neben ihn zum Schlafen. Er wollte nicht alleine schlafen und wich deshalb dem Jungen nicht von der Seite.
Einige Tage später hatte Paul Geburtstag. Er hatte jedoch niemanden eingeladen und so feierte die Familie Jones unter sich. Natürlich gab es trotzdem eine Torte, auf der viele Kerzen brannten, die Paul zunächst ausblasen musste.
Paul überlegte, was er sich wünschen könnte und versuchte, alle Kerzen auf einmal auszupusten.
Die Alterung hatte Paul Jones gar nicht geschadet und eine Veränderung war kaum zu erkennen.