Richard Stark war von einer seiner Kolleginnen zu deren Geburtstagsparty eingeladen worden. Natürlich hatte er zugesagt, denn er hatte sie nicht vor den Kopf stoßen wollen. Andererseits war er schon lange nicht mehr allein aus gewesen.
Er amüsierte sich hervorragend und tanzte sogar.
Am nächsten Morgen kümmerte sich Gianna um die Hausarbeit. Sie hatte an diesem Tag frei. Richard und die Kinder waren bereits in der Schule und würden erst am Nachmittag wieder nach Hause kommen.
Zunächst machte sie sämtliche Betten im Haus.
In Lisas Zimmer, in dem ebenfalls ein kleiner Backofen stand, fand Gianna einen verkohlten Muffin vor. Oh, arme Laura. Ihre Backkünste wollten sich einfach nicht verbessern…
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Das wollte Laura am Nachmittag ändern. Nachdem sie ihre Hausaufgaben erledigt hatte, begann sie erneut einen Teig anzurühren. Irgendwann musste sie doch einen guten Teig hinbekommen, der auch köstliche Muffins ergeben würde.
Als sie dachte, sie hätte lange genug in ihrer Schüssel gerührt, schüttete sie den Teig in eine kleine Form und stellte diese in den Backofen in ihrem Zimmer.
Bei einem Blick in den Ofen kam ihr wieder ziemlicher Qualm entgegen. Oh nein, sollten die Törtchen tatsächlich schon wieder verbrannt sein? Immerhin hatte sie schon ein paar gebacken, die in Ordnung waren.
Irgendwann hatte sie von jeder Sorte ein paar Muffins in ihrem Inventar. Laura wollte nämlich in den Park gehen und dort ihre Muffins an den Mann oder die Frau bringen.
Leider war es ziemlich kalt. Laura hatte sich warm angezogen und ihren Stand aufgebaut.
Nach ein paar Stunden sinnlosen Wartens griff sie nach ihrem Glas, in das sie ihr verdientes Geld stecken wollte.
Obwohl sie wusste, dass ihr dort nur gähnende Leere entgegenblicken würde, schaute sie in ihr Simoleon-Glas. Nein – nichts drin.
Die Kälte zog ihr immer mehr in die Knochen und es war weit und breit niemand zu sehen, der sich bei dem Wetter im Park aufgehalten hätte. Laura glaubte, dass sie an einer anderen Stelle mehr Glück haben würde, packte daher ihren Stand zusammen und fuhr mit dem Fahrrad zum Lebensmittelgeschäft. Dort baute sie den Stand erneut auf und wartete auf Kundschaft.
Es war inzwischen schon ziemlich dunkel geworden und so kalt, dass man seinen Atem sehen konnte. Sie konnte es kaum glauben. Warum kam niemand, um ein paar ihrer Muffins zu kaufen?
Die Leute, die hier vorbeikamen, gingen achtlos an Laura vorbei. Leider war sie auch zu schüchtern, um sie anzusprechen.
Enttäuscht packte Laura alles zusammen. Zuhause stellte sie ihre Muffins in den Kühlschrank. Vielleicht würde ihre Familie die Muffins mögen…
Sie ging zu ihrer Mutter, die oben gelesen hatte.
„Oh, Mum. Ich bin so traurig. Niemand wollte meine Muffins kaufen. Ich weiß nicht warum, aber sie haben mich nicht einmal beachtet.“
Gianna versuchte ihre Tochter zu trösten. „Vielleicht hast du heute nur einen schlechten Tag erwischt. An einem anderen Tag hast du bestimmt mehr Erfolg.“
Dann nahm sie ihr traurig dreinblickendes Kind in den Arm und drückte es an sich.