Langsam machte Marco sich auf den Heimweg, dabei warf er immer wieder einen Blick zur Hütte zurück. Das war das Seltsamste, was ihm je passiert war. In welcher Ecke der Welt ernährte man sich nur von Fisch und Seetang fragte er sich.
Seine Gedanken verweilten bei Selenia. Hübsch ist sie und erfrischend unkompliziert, ihre Art sich zu bewegen hatte ihn immer wieder an Malina erinnert. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er zu Hause ankam. Wie sie ihn da einfach in die Hütte gezogen hatte.
Sie duftet nach Jasmin, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf und ihre Haut hatte sich kühl und ganz weich angefühlt als er ihre das Messer aus der Hand genommen hatte. Halt Stopp alter Junge wo laufen deine Gedanken hin, du bist viel zu alt für sowas. Marco schüttelte über sich selbst den Kopf während er die Bettdecke zurückschlug.
So sehr er auch versuchte diese Gedanken abzuschütteln, Selenia hatte eine leise Sehnsucht in seinem Herzen geweckt, die einfach nicht still sein wollte. Sie war Malina so ähnlich und so verfiel er in einen unruhigen Schlaf.
Beim Frühstück überlegte Marco, das es wohl das Beste war sich von der neuen Nachbarin fernzuhalten, bevor er sich noch zum Narren machte.
Doch kaum hatte er sich im Garten über seine Pflanzen gebeugt, erklang vom Zaun her eine muntere Stimme, die neugierig fragte "Was machst du da?"
Als er aufblickte, sah er Selenia die ihn geradezu anstrahlte. "Ich kümmere mich um die Pflanzen in meinem Garten." "Wozu?" "Damit es ihnen gut geht und sie reichlich tragen." "Was sollen sie denn tragen?" "Obst, Gemüse und Kräuter." "Aha" Ihre Stimme klang erstaunt und erneut wunderte Marco sich wie wenig Selenia über solch alltägliche Dinge wusste.
"Darf ich helfen?" "Wenn sie möchten nur zu, dann ist die Arbeit schneller getan", erwiderte Marco schmunzelnd. Sofort kam Selenia in den Garten und begann mit kindlichen Eifer die Pflanzen abzuernten, Marco fiel auf das sie sich dabei recht geschickt anstellte.
"Sie können auch gern ein paar Früchte mit nehmen und einen eigenen Garten anlegen." schlug Marco vor. "Ach nein, ich glaub ich hätt lieber Blumen", erwiderte Selenia. "Aber ich würd gern herkommen und helfen, wenn ich darf." Sie lächelte ihn an.
Ihr Lächeln erfüllten Marco mit einer angenehmen Wärme und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er wieder Malina würde vor ihm stehen, auch ihr Lächeln hatte diese Wirkung gehabt. Ein Gefühl wie sanfter Wind, der über Seidenpapier streicht, strömte durch Marcos Herz.
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