Am nächsten Morgen stand Tilly schon mit dem falschen Fuß auf. Müde und einfach fertig, da sie die Nacht wohl schlecht geschlafen hatte, machte Tilly sich Frühstück. Dieses "Frühstück“ bestand aber auch darin, dass sie die Makkaroni und Käse vom Vortag einfach nochmal aufwärmte. Zum Kochen hatte Tilly keine wirkliche Lust.
Sie überlegte den Fernseher einzuschalten, doch eigentlich hatte sie auch keine Lust heute auf die alte Klapperkiste. Sie würde einfach gleich in ihren Garten gehen und hoffte, dass der Tag dann besser werden würde.
Perfekt zu ihrer Stimmung gab es heute auch vom Wetter einfach nur Regen.
Tilly ging ins Bad, um sich zu waschen. Sie hatte auch kurz überlegt sich für den Weg ins Gewächshaus umzuziehen, doch sie entschied sich dafür so lange in ihrem Schlafanzug zu bleiben wie sie heute konnte.
Im Gewächshaus fing Tilly dann langsam an wieder Spaß zu haben. Sie konnte wieder ein paar Pflanzen ernten und der Rest, der noch nicht erntereif war, wuchs aber dafür umso schöner, Tilly war sogar ein kleines bisschen Stolz auf sich.
Schließlich bekam Tilly eine Nachricht von Almerine. Sie wollte wohl vorbeikommen, mehr stand da allerdings nicht drin. Tilly fragte sich, ob alles ok war, doch sie entschied sich, sich umzuziehen und sie dann zu empfangen.
Almerine war als sie ankam sichtlich genervt, sie wollte sich wohl bei Tilly über alles auskotzen, doch verstand Tilly, um ehrlich zu sein, nur die Hälfte, da sie schon so in Rage war. „Komm, setz dich erstmal mit mir rein und dann versuch mir alles zu erklären“ schlug Tilly vor und bat Almerine rein.
Als sie dann schließlich auf der Couch saßen, schien es zuerst schon etwas besser zu werden. Tilly schlug vor, dass sie jetzt beide einmal tief Luft holen würden und tieeeef einatmen, um sich zu beruhigen. Almerine machte zuerst auch mit …
...doch nur um dann Tilly wieder mit Vorwürfen zu bewerfen. „Ach das bringt doch alles nichts“, sagte sie in Wut. Die beiden Mädels fingen heftig an zu diskutieren. Sollte das ihr erster Streit sein?
Tilly versuchte es etwas mit Lockerheit zu nehmen und hoffte, dass sie Almerine dadurch etwas beruhigt bekam...
„Na komm wir versuchen es nochmal los! Atme nochmal tief mit mir ein“ schlug Tilly vor und Almerine machte auch wieder fleißig mit.
Doch jedes Mal wurde sie dadurch nur noch wütender. Offensichtlich hatte sie durch die ganzen "Atemübungen" Das Gefühl Tilly würde sie nicht richtig ernst nehmen. Wieder diskutieren die beiden heftig miteinander.
Tilly wurde dann auch sichtlich von Almerine provoziert. Das ließ sie sich aber nicht zweimal gefallen, weswegen jetzt auch Tilly wütend wurde.
Schließlich saßen die beiden Mädels am Ende schweigend auf der Couch. Keiner redete mehr mit dem anderen und keiner sah den anderen an.
Almerine entschied sich dafür sich die Pflanzen zu studieren. Sie wollte Tilly momentan einfach nicht sehen.
Tilly versuchte stattdessen sich selbst zu beruhigen. Sie wollte den Mut fassen, um mit Almerine nochmal richtig zu reden und im schlimmsten Fall musste Tilly einen Schlussstrich ziehen, denn auch sie hatte eine Grenze, was sie sich gefallen ließ.
Tilly ging also nochmal auf Almerine zu. „Du hör mal, das geht hier so nicht weiter. Du kannst hier nicht herkommen und mich so behandeln, das ist immer noch mein Haus“ versuchte sie ihre Meinung zu sagen. Die beiden fingen wieder heftig an zu diskutieren.
Tilly war einfach nur noch traurig und enttäuscht. So hatte sie sich ihre erste neue Freundschaft nicht vorgestellt.
Schließlich zog Tilly den Schlussstrich „Almerine ich glaube, es ist besser, wenn du gehst …“ seufzte sie schließlich. „Aber … Tilly …“ versuchte Almerine noch herauszubringen, doch Tilly zeigte ihr mit einer Handbewegung schon den Ausgang. Almerine sah sie noch ein letztes Mal an, dann ging sie schließlich.
Die Sonne hatte plötzlich angefangen zu scheinen und Tilly entschied sich dazu in ihrem schönsten Sommerkleid etwas angeln zu gehen. Das brachte sie immer auf andere Gedanken.
Und tatsächlich hatte Tilly heute Glück! Sie fing einen Fisch und was für einen! Tilly war wieder richtig Stolz auf sich.
Eine seltsame Kiste hatte sie auch gefunden. Was da wohl drin war?
Schließlich zog Tilly sich wieder ihre Jacke an. In der Nähe des Angelteiches fand Tilly auch noch Erdbeeren für ihren Garten, die sie prompt einpflanzte.
Zufrieden dann doch mit dem Tag setzte Tilly sich wieder mit einem Teller Makkaroni in die Küche und war glücklich. Sie wollte den Streit mit Almerine heute Morgen einfach vergessen. Sie würde den Tag noch zu einem guten Tag zu Ende bringen, auch, wenn sie immer noch etwas traurig darüber war, wie sie und Almerine jetzt doch auseinander gegangen waren.
Schließlich entschied Tilly sich dazu zu Duschen und nochmal in die Bibliothek zu gehen, um ihren Eltern zu schreiben. Die beiden wollten bestimmt wieder hören wie es bei Tilly lief.
In der Bibliothek wurde Tilly immer wieder von einem kleinen Mädchen beobachtet. Tilly musste leise lachen, doch sie versuchte das, als Neugierde abzustempeln und das Kind zu ignorieren.
Die Bibliothekarin kam auf Tilly zu. Mittlerweile kannte man Tilly hier, da sie ja jetzt schon öfter vorbeikam, um ihren Eltern zu schreiben „Ah Tilly, schöner Tag, was? Schreibst du wieder deinen Eltern? Wie läufts auf der Farm? Du wirst dich hier bei uns schnell zurechtfinden – glaub mir“, fing die nette Dame direkt ein Gespräch an.
Doch Tilly war heute nicht so in Gesprächs Laune. Sie versuchte etwas Smalltalk zu halten, gab knappe Antworten und hoffte, dass die Arbeit die Dame bald wieder rufen würde. Sie hatte wirklich nichts gegen sie, aber Tilly hatte heute einfach schon genug geredet und mochte einfach nicht mehr.
Am Abend zu Hause ließ Tilly den Tag nochmal Revue passieren und ihr kam dann doch ein Lächeln auf die Lippen. Mit dem Regen hatte der Tag vielleicht schlecht angefangen, aber die Sonne hat dann doch das schöne rausgebracht. Insgeheim hoffte sie natürlich, dass sie und Almerine sich wieder vertragen würden.
Schließlich legte Tilly sich am Ende des Tages wieder in ihr Bett und schlief ein.
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