Liebes Tagebuch,
der neue Tag begann für mich heute einmal mehr in San Myshuno. Die Möglichkeiten hier Sammlerstücke zu finden sind einfach zu gut. Außerdem sollte heute die "Geek Con" stattfinden und ich hoffte, dass vielleicht auch etwas zu essen für mich zu finden sein könnte. Ich muss schon sagen... vor all den fremden Menschen in einer Mülltonne zu wühlen... Das ist ein Maß an Selbstgeißelung, dass ich bisher nicht kannte.
Ich versuchte mich damit abzulenken, dass Benny mir eine Reise nach Sulani verschaffen wollte.
Immerhin waren manche Leute so angeekelt von mir und meinem stinkenden Dasein, dass sie das Weite suchten und einen Hamburger zurückließen. Heute also kein Fisch für mich - YAY!
Leider hatte ich ansonsten nicht viel Glück, keine besonderen Poster oder Sammelstücke. Die Besucher der "Geek Con" hatten alle potentiellen Stellen bereits abgegrast. Blöde Wohlstandskinder.
Als am Nachmittag ein Wettbewerb auf dem Festival stattfand, meldete ich mich kurzentschlossen an. Das Preisgeld hätte mir sehr für meine Reise geholfen. Aber die "verdammtem Wohlstandskinder" haben deutlich mehr Stunden vorm Computer oder an den Spielekonsolen zu gebracht als ich. Keine Chance auf den Sieg. Aber mal wieder Bitbloc zu spielen hat echt viel Spaß gemacht.
Trotzdem brach ich nach dem verlorenen Wettbewerb auf. Ich hatte gehört, dass es Regen geben sollte und ich wollte mein Zelt an einer geschützten Stelle aufbauen und vernünftig abspannen.
Während ich noch einem geeigneten Platz suchte, hörte ich hinter mir fröhliches Gebell. Endlich sah ich mal meinen behaarten Kumpel wieder!
Wir spielten ungefähr eine Viertelstunde miteinander, bis mir etwas auffiel. Der Hund wirkte deutlich gepflegter als sonst und... trug ein Halsband.
Ich schluckte. Offenbar hatte ihn jemand bei sich aufgenommen. Das hätte ich mir denken können. So ein freundliches, aufgeschlossenes Tier findet dann eben doch schnell einen neuen Besitzer.
Ich verdaute noch die Tatsache, dass mein felliger Freund ein neues, festes zuhause hatte, als ein lauter Pfiff ertönte. Fröhlich kläffend sprang der Hund davon, wurde angeleint und weggeführt. Wie angewurzelt blieb ich stehen und sprach den neuen Besitzer nicht einmal an.
Es dauerte eine Weile bis ich mich aus meiner Erstarrung löste. Ich beschloss zur Klippe zu reisen und den Regen dort abzuwarten.
Und da bin ich jetzt.
Auch wenn hier nichts Besonders zu essen zu finden ist, kann ich doch in der Nähe das Zeltes angeln und mich wenigstens lauwarm duschen, wenn nötig.
Im Moment geht irgendwie alles schief. Du hast sicher geahnt, liebes Tagebuch, dass ich schon ziemlich entschlossen war, den Streuner selbst zu adoptieren. Aber vielleicht ist es besser so. Was, wenn der Hund krank würde und ich nicht einmal Geld für den Tierarzt hätte?
Trotzdem bin ich wirklich traurig und ich glaube, ich mache ein paar Tage Pause hier an der Klippe.
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