Kjellrun Runa war gestern noch eine ganz gewöhnliche nicht allzu ambitionierte Studentin, die lieber auf öffentlichen Plätzen Geige spielte als sich im Hörsaal zu langweilen. Doch dann erreichte sie die Nachricht, dass ihre Mutter überraschend verstorben ist. Sie ist tatsächlich auf einem öffentlichen Grundstück verhungert. Wie konnte das nur passieren?
Kjellruns Mutter lebte zusammen mit ihrer älteren Schwester Kirsi in Brindleton Bay. Und auch Kjellruns Tante soll es nicht gut gehen. Deshalb verlässt Kjellrun die Uni um das Grab ihrer Mutter zu besuchen und bei ihrer Tante nach dem Rechten zu sehen. Als sie in Brindleton Bay eintrifft, regnet es. Was ihr und mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar ist, dieser Regen wird uns so schnell nicht mehr verlassen.
Kjellrun findet ihre Tante vor dem Haus im Regen stehend. Das Haus ist nur noch sehr spärlich eingerichtet. Tante Kirsi und ihre Mutter müssen einen Großteil der Möbel verkauft und nur noch das Nötigste behalten haben.
Ihrer Tante zuliebe versucht Kjellrun zum ersten Mal in ihrem Leben selbst zu kochen. Und das nach dem täglichen Hummer im Wohnheim. Was für eine Umstellung!
Anschließend nimmt sie ihre Tante zu einem Besuch am Grab ihrer Mutter mit. Kjellrun ist sich nicht sicher, ob Kirsi überhaupt versteht, was geschehen ist. In diesem Zustand kann sie ihre Tante nicht allein lassen.
Am Grab ihrer Mutter hat Kjellrun eine Erscheinung und sie hört die Stimme ihrer Mutter, die den Fluch erläutert, der auf ihrer Familie liegt. Seit Generationen lastet schon der Wahnsinn auf ihnen als Strafe, dass ihre Vorfahren ihre magischen Fähigkeiten vernachlässigt haben. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Kjellrun nun ein klares Ziel. Sie muss die Stammmutter einer großen Familie an Magiern werden, damit eine zukünftige Generation die Chance hat, den Fluch loszuwerden.
Doch zuerst muss Kjellrun Geld auftreiben, um die Rechnungen bezahlen zu können. Weder Tante Kirsi noch sie haben einen Job. Kjellrun gelingt es mit Angeln und Sammeln wenigstens etwas einzunehmen.
Als sie nach Hause kommt, kocht diesmal Kirsi. Kjellrun scheint nicht so angetan zu sein, aber ich bin positiv überrascht. Bisher sorgt Tante Kirsi sehr selbstständig dafür, dass sie nicht verhungert und erledigt auch fleißig den Abwasch.
Da noch das Geld für ein zweites Bett fehlt, müssen die beiden gemeinsam in Kirsis Bett schlafen.
Am nächsten Tag wird es Zeit, dass Kjellrun ihre verborgenen magischen Fähigkeiten wecken lässt. Das Ganze kommt ihr schon etwas irreal vor, aber die Nachbarschaft aus ihrer Vision existiert wirklich. Die Sims, die sie dort in einer Bar antrifft, geben sich alle sehr geheimnisvoll. Mit einem von ihnen, Tomax, unterhält sie sich etwas länger. Aber auch er verrät ihr nicht, was sie tun muss. Als Tomax die Bar verlässt, beschließt Kjellrun ihm heimlich zu folgen.
Mit großem Abstand folgt sie Tomax. Noch kann sie nichts Magisches entdecken.
So lange Spaziergänge ist Kjellrun nicht gewöhnt. Sie fürchtet schon, dass Tomax einfach nur gerne wandert. Als Tomax durch ein magisches Tor verschwindet, bekommt sie das gar nicht mit. Zum Glück steht das Tor nicht zu übersehen, am Ende des Weges.
Das ist jetzt wirklich magisch! Tomax scheint nichts dagegen zu haben, dass Kjellrun ihm gefolgt ist. Vielleicht hat er ihr sogar absichtlich den Weg gezeigt?
Kjellrun braucht nicht lange, um einen mächtigen Magier zu finden, der ihre verborgenen Kräfte wecken kann. Immerhin hat er ein leuchtendes Zeichen über seinem Kopf schweben. Ich hätte etwas mehr Aufregung über ihre neuen Kräfte bei ihr erwartet. Doch der Tod ihrer Mutter setzt ihr immer noch schwer zu. Anstatt ihre neuen Kräfte zu erproben, möchte Kjellrun sich lieber im Bett verkriechen.
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